18.6.2009
Der
Meckerdrache hat der Gruppe zum Abschied einen Edelstein gegeben, den sie
fröhlich mit sich nehmen. Kaum aber haben sie den Landstrich um die
Drachenhöhle verlassen, werden Teleria, Sahil und Walkir von einem Strudel
ergriffen und in den Limbus gesaugt. Schließlich wirft der Strudel die Leute
mitten in der Elfensteppe wieder aus. Als sie sich aufrappeln, sind sie
allerdings nicht allein...
Tobrin
von Weiden zu Baliho ist sauer. Dieser lächerliche Kerl, der ihn veranlasst
hatte, seinen Knappen mit dem Packpferd und all seinen schönen Rüstsachen in
Fasar zurück zu lassen, kann was erleben, wenn er ihn je wiedersehen sollte.
Jetzt stapft er gerade gefolgt von einem Bauernlümmel mit seinem Esel die Straße nach Fasar zurück. Er will sich zum x-ten Mal
nach dem faulen Bauern umsehen, damit der bei seiner Trödelei nicht zu weit
zurückfällt, da spürt er ein Ziehen tief in sich, als ob ein Wasserstrudel ihn
erfassen würde. Das nächste, was er dann wahrnimmt, ist ein wildes Farbenwirbeln
gemischt mit unzähligen grimmigen Fratzen, die ihn wütend und gierig anstarren.
Einige scheinen sogar nach ihm zu greifen, können ihn aber nicht erreichen,
bevor er weit von ihnen fortgerissen wurde. Gerade bekommt er das Gefühl, sein
Frühstück will sich davon machen, da prallt er auf einen harten Boden und die
Farben verblassen vor seinen Augen. Dafür tauchen die Gestalten von fremden
Leuten um ihn herum auf...
Die
Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth ist ein mehr kalter und humorloser
Ort. Und so freut sich Ariala Gisburne Walladon von Devensberg auch heimlich,
dass ihr Magister sie mal wieder zu einer Spezialmission auf Reisen schicken
will. Dieses Mal wird ein Kollege sogar einen Teleportationszauber auf sie
wirken, damit sie schneller an ihrem Ziel ankommt und nicht unterwegs erst
einmal die Welt zu retten versucht. Gerade hat sie ihre Reisesachen gepackt und
steht nun vor dem Magister. Der macht ein wichtiges Gesicht und holt tief Luft,
als sie einen Sog spürt, der sie in den Limbus zieht. Da war der Kollege aber
ein wenig zu früh mit seinem Zauber – denkt sie noch bei sich, als sie vom
Limbus wieder ausgeworfen wird. Das scheint dann aber doch nicht der Ort zu
sein, wo der Magister sie hinschicken wollte...
Oiodin
Dornenkind hatte schon vor einiger Zeit einen Stapel Ausrüstung mitten in der
Steppe liegen sehen. Hier hat sich eindeutig eine Artgenossin all ihrer
Besitztümer entledigt und ist verschwunden. Obwohl sie sicher nicht zu seiner
Sippe oder Familie gehört, hat es ihn auf seinen Streifzügen immer wieder zu
dem seltsamen Ort hingezogen. Jetzt hat er wieder einmal seinen Streifzug
unterbrochen um an dem Kleiderhaufen zu rasten und zu meditieren. Wenn er sich
nur stark genug auf die Melodie der Sachen konzentriert müsste er ihr Lied eigentlich
darin finden und so Kontakt zu der Besitzerin aufnehmen können.
Dieses
Mal hat seine Meditationspause nun schon einige Tage gedauert und er meint ein
schwaches Singen in der Luft um ihn herum wahrnehmen zu können, als es auf
einmal zu einem lauten Brüllen anschwillt und ihn aus der Konzentration wirft.
Einen Augenblick ist nur ein dumpfes Dröhnen in seinem Kopf und er braucht ein
bisschen, bis er seine innere Wahrnehmung wieder unter Kontrolle hat. Als er
die Augen öffnet, sind fünf Leute vor ihm auf dem Steppenboden aufgetaucht. Wie
wild hingeworfen liegen sie über und untereinander, verwickelt in ihre Sachen
und Gerätschaften.
Sicher
hatte Oiodin die Melodie in sich heraufbeschworen und ihre Quelle zu sich rufen
wollen, aber mit diesem Ergebnis hatte er nun doch nicht gerechnet. Abwartend
beobachtet er die Leute dabei, wie sie sich langsam entwirren und ordnen. Ein
Besucher ist tatsächlich eine Elfe, aber sie trägt merkwürdige Kleidung und
nimmt komische Waffen an sich. Dann ist da noch eine weitere Frau in roten
Gewändern mit einem breitkrempigen Hut und einem Zauberstab, wie ihn die
Menschen zu benutzen pflegen. Die anderen drei Menschenmänner scheinen Krieger
unterschiedlicher Stämme zu sein. Einer gehört dem Eisenstamm an, denn er trägt
fast so viel Rüstung wie ein Zwerg. Der nächste stammt wohl von einem
Seidenstoff-Stamm. Er trägt weite bunte Gewänder und eine beeindruckende Waffe.
Der Dritte ist aus dem Bauernstamm aus dem Südosten. Deutlich sind die
Abzeichen der Anführer und Weisen der Bornländer zu erkennen.
Oiodin
muss ein wenig in sich hinein lachen, weil er nun bemerkt, dass die Gruppe ihre
Reise wohl nicht absichtlich gemacht hat. Sie schauen sich doch sehr verwirrt
um. Dann muss sein Ruf nach der Elfe die Leute hier hergezogen haben. Er hatte
ja keine Ahnung, dass er so stark rufen kann.
Wer hatte eigentlich alles Pferde dabei? Die armen Viecher:
„Hallo,
mein Name ist Ariala von Devensberg!“ beginnt die blonde Zauberin sich mit
ihrer neuen Umgebung bekannt zu machen. Der verpfuschte Zauber ihres Kollegen
muss aber richtig Unordnung gestiftet haben, dass es gleich auch noch einige
andere Leute in den Limbus gerissen hat. Wenn das der Magister erfährt. Dann
entdeckt sie den Drachenaugen-Stein in der Hand eines bornländischen Adligen.
Der Mann schaut das Ding ungläubig an. Dann schaut er zu ihr und scheint nun
erst ihre Worte gehört zu haben.
„Suschin Alwinnen, werte Dame. Ich glaube, der fiese
Drache hat uns schon wieder reingelegt.“ Dann erklärt er ihr und dem gänzlich
geschockten Ritter, der sich noch benommen den Kopf hält, dass ihm und seinen
beiden Begleitern ein Meckerdrache diesen Stein geschenkt hat. Er sollte sie im
Leben voran bringen.
„Ah,
interessant, eine magische Rückkopplung mit dem Teleport-Zauber meines Kollega
Wendelin, der mich gerade zu einem neuen Auftrag des Magisters bringen sollte.
Die Wege müssen sich gekreuzt haben, was eine Interferenz mit den Astralströmen
ausgelöst haben muss.“ Sie murmelt noch einige unverständliche Fachbegriffe.
Dann hat sich der Ritter wieder ein. Er richtet sich sofort zu voller Größe auf
und ordnet seine Kleidung. Dann rückt er sein Schwert zurecht und schaut sich
um.
„Es
ist mir gleich, was für ein Hokuspokus hinter diesem Vorfall steckt. Ich
fordere Sie sofort auf, es rückgängig zu machen. Mein Knappe wartet in Fasar
auf mich. Ich pflege niemals unpünktlich zu sein!“
„Ich
befürchte, dass wird nicht funktionieren.“ erwidert Ariala ruhig. „Es handelt
sich um eine magische Annormalität, die aufgrund von konkurrierenden
Interferenzen aufgetreten ist. Eine solche Situation zu revidieren ist nahezu
unmöglich oder erfordert zumindest ein jahrelanges Studium, was den Erfolg
keines Falls garantiert. Sich zu Fuß auf den Rückweg zu machen um wieder an den
Ausgangspunkt zu gelangen, ist die beste und wohl auch schnellste Methode die
Sache zu bereinigen. Außerdem birgt sie trotz aller möglichen Ereignisse immer
noch die sicherste Art. Das Hauptproblem wird dabei sein, heraus zu bekommen,
wo wir genau gelandet sind. Aber ich denke, der junge Elf dort ist hier Einheimischer.
Er wird uns da sicher Aufklärung verschaffen können.“ Damit deutet die Zauberin
auf Oiodin, der noch immer neben dem Klamottenhaufen hockt und die ganze Szene
mit belustigtem Grinsen beobachtet hat.
„Ihr
wollt wissen, wo ihr seit?“ fragt Oiodin jetzt zurück. Der Ruf muss die armen
Leute von den Liedern ihrer Familien getrennt haben, denkt er bei sich. Das ist
allerdings schlimm. Es kann ein Todesurteil für empfindsame Seelen sein, ohne
das Lied ihrer Familien auskommen zu müssen.
„Ich
kann Euch bis zu den nächsten Menschen begleiten! Wird das helfen?“ schlägt er
vor.
„Auf
jeden Fall!“ meint Ariala und wartet nun gemeinsam mit dem Elfen, bis alle ihre
Sachen gegriffen haben und Abmarsch bereit sind.
Dann
wandern sie los. Zunächst wandern sie einfach quer über die Steppe durch das
teilweise schulterhohe Gras. Dann erreichen sie einen Weg, der wohl von
Handelskarren und Fuhrwerken benutzt wird. Sie sind schon eine Weile marschiert,
da hören sie hinter sich das Rumpeln eines Wagens. Sie treten zur Seite und
schauen sich um. Es ist eine Handelskutsche, die da angerattert kommt. Der
Kutscher wird allerdings demnächst ein Problem bekommen, denn eines der Räder
eiert bedenklich und wird sicher bald ablaufen.
Gerade
überlegen sie, ob sie den Kutscher anhalten, um ihn auf das Problem
hinzuweisen, da zügelt er von sich aus die Pferde und bremst ab. Gerade als er
neben der Gruppe zum Stehen kommt, kippt das Rad von der Nabe und der Wagen
legt sich schief. Sofort steigt ein gut gekleideter Mann aus dem Wagen und
schaut sich erst das Maleur und dann die still glotzenden Leute an, die am
Wegesrand stehen und schauen, als würde ein Schauspiel aufgeführt.
„Guten
Tag, liebe Wanderer. Mein Name ist Björnson Aslifson. Ich komme gerade aus den
Tulamidenlanden und will nach Thorwal. Ihr könntet wohl nicht so gut sein und
beim Richten des Wagens helfen?“
Die
Helden schauen sich an. Ariala, erprobt in solchen Dingen tritt gleich vor:
„Mein Name ist Ariala von Devensberg. Uns hat es hier irgendwie in die Wildnis
verschlagen und wir suchen den Weg in die Zivilisation zurück. Ich bin mir
sicher, dass die starken Herren unter meiner Begleitung sicher mit anfassen
werden.“ Dabei dreht sie sich zu den anderen um und schaut sie ermutigend an.
Oiodin
macht sich gleich auf den Weg in ein nahes Wäldchen. Graf Tobrin ergreift die
Initiative und schickt Suschin, Teleria und Sahil ran, den Wagen anzuheben,
damit er das Rad wieder aufstecken kann. „Dann muss nur noch ein Dorn gebogen
werden, damit es nicht gleich wieder abläuft!“ doziert er, während die anderen
drei sich mächtig abmühen den Wagen etwas anzuheben. Aber das Ding rührt sich
nicht.
„Verdammt
ist das schwer!“ stöhnt Suschin. „Vielleicht solltet Ihr auch mit anpacken,
Herr Graf!“ Etwas verlegen gibt Tobrin dem Händler das Rad in die Hand und
versucht etwas ungelenk ebenfalls mit den anderen den Wagen hochzustämmen. Aber
sie bekommen es nicht bewegt.
Prustend
lassen sie los. „Was ist da drin?“ fragt Suschin während er nach Luft schnappt.
„Och, alle möglichen Gebrauchswaren und Bücher!“ antwortet der Händler.
„Bücher!“ schimpft Tobrin. „Los, raus damit. So bekommen wir den Wagen nicht
hoch!“
„Und
der Kutscher sitzt auch noch vorne drauf!“ stellt Ariala fest.
„Was?!“
Suschin schaut zu dem etwas dumpf aus der Wäsche glotzenden Kerl auf dem
Kutschbock hoch. „Bist Du wohl gleich hier unten und packst mit an, fauler
Patron!“ Damit packt er den Kerl am Ärmel und zerrt ihn von seinem Hochsitz.
Die anderen haben inzwischen die Klappe des Wagens geöffnet und sind dabei die
Bücher und Kisten auszuladen und in die Steppe zu stapeln.
Sie
haben gerade einen guten Teil der Arbeit geschafft, da greift auf einmal ein
Fremder in der typischen Kleidung der Thorwaler mit zu und grinst, als sich die
anderen erschrecken. Nun können sie gemeinsam den Wagen anheben und das Rad auf
die Nabe stecken.
Oiodin
hat einen Augenblick gebraucht um einen geeigneten jungen Baumstamm zu finden,
der als Hebel stark genug ist, sich aber noch abbrechen lässt. Als er nun auf
dem Rückweg zur Kutsche ist, sieht er gerade den Fremden den Weg entlang kommen
und sich zu den anderen gesellen und mit anfassen. So sind sie bereits dabei
den Wagen zu stämmen, wie er mit seinem Stamm angetrottet kommt. Er zuckt mit
den Schultern und lässt das Ding fallen.
„Wir
brauchen noch einen Splint!“ meint Ariala und zeigt auf den Baumstamm.
„Ein
was?“ fragt der Elf und betrachtet seinen Baum, ob er etwas geheimnisvolles an
sich hat.
„Einen
Sprint. Ein etwa Daumen dickes Holzstöckchen als Sicherung, damit das Rad nicht
wieder abläuft.“ Oiodin schaut sich die Kerbe in der Nabe an, wo der alte
Splint sich wohl im Laufe der Reise in seine Bestandteile aufgelöst hatte. Dann
zieht er sein Messer und schnitzt aus einem Zweig ein passendes Stöckchen, was
in die Kerbe passt und die Kutsche damit wieder vollständig macht.
Glücklich
schauen sich alle an. Dann wenden sie sich dem Fremden zu, der immer noch mit
einem genüsslichen Grinsen neben ihnen steht, als warte er darauf, dass ihm die
Aufmerksamkeit der Leute gehört. Nun hat er sie.
„Ich
heiße Björn Aslifes und komme aus Thorwal.“ erklärt er.
„Das
trifft sich ja gut!“ meint Suschin. „Dann kannst Du gleich beim Einladen der
Waren helfen und in Zukunft aufpassen, dass nicht noch ein Rad vom Wagen Deines
Landsmannes abläuft.“ Er scheint über das merkwürdige Auftauchen des fremden
Kerls etwas verärgert zu sein.
Der
Händler Aslifson hat bereits damit angefangen, seine kostbaren Waren wieder in
den Wagen zu laden und lässt sich nun schnell alle Sachen zureichen, dass bald
alles wieder an seinem Platz ist und die Reise weiter gehen kann.
„Ich
würde Euch gerne aus Dankbarkeit nach Thorwal einladen. In meinem Heimatdorf
findet demnächst ein großes Boxturnier statt, was Euch sicher erfreuen würde.
Außerdem kann ich Euch die Gastfreundschaft meiner Leute zeigen, was Ihr Euch
für Eure Hilfe auf jeden Fall verdient habt.
"Oh,
das muss sowas wie das Kaiserturnier von Gareth sein!“ meint Ariala, die
eigentlich keine Lust hat, sich die Standpauke ihres Magisters anhören zu
müssen, warum sie verschwunden ist, bevor er ihr ihren Auftrag nennen konnte.
Der glaubt bestimmt kein Wort von dem Drachenaugen-Stein. Und außerdem ist es
bestimmt sowieso zu spät für den Auftrag, selbst wenn sie jetzt mit höchster
Geschwindigkeit nach Gareth zurück reisen würde. Sie hat also Zeit. „Das müssen
wir uns ansehen, wie die Thorwaler so ein Turnier veranstalten!“ ermuntert sie
die Gefährten, die noch etwas unentschlossen da stehen. Vor allem Tobrin
scheint auf eine Praios-Uhr zu schauen, ob er denn zum Abendessen wieder zu
hause ist, wenn er jetzt mit den anderen mitgeht.
Schließlich
siegt die Neugier auf den spannenden Event und alle erklären sich bereit den
Händler zu begleiten. Also geht es nun weiter den Weg entlang Richtung Westen.
Unterwegs
untersucht Ariala mal den Stein, der sie direkt vor ihrem Magister weggerissen
hat. Sie vermutet, dass der Kollege zu früh losgelegt hat und der Stein sie
dann mitriss, weil der den Zauber nicht sorgfältig beendet hat. Sie kann sich
aber nicht erklären, warum der Stein Tobrin vom Weg nach Fasar weggerissen hat,
wo der sich mit seinem Knappen treffen wollte. Die Untersuchung erbringt nur,
dass in den Stein drachische Magie gewirkt worden war, jetzt aber verbraucht
und nicht mehr ganz zu rekonstruieren ist. Der Stein eignet sich nur noch als
Medium, um einen neuen Zauber hinein zu wirken.
Nach
drei Wochen erreichen sie ein Palisaden Dorf, in dem drei Langhäuser und einige
kleinere Hütten stehen. Auf dem Dorfplatz ist der Kampfring aufgebaut. Das
hatten sich die Herrschaften aber etwas größer vorgestellt. Der Händler bringt
die Gruppe zu einem Langhaus und stellt sie Alson Fular und Abluar Buskardottir
vor. Der Hedmann ruft gerade die interessierten Teilnehmer zur Anmeldung.
Sultan Sahil el Fasir und Walkir Svenjason melden sich an. Am Ende treten 32 Leute
im KO-System zum Turnier an. Da alle in dem einen Ring kämpfen müssen, wird das
etwas dauern.
Ein
besonders großer Muskelberg wird gegen Walkir gelost. Ein Thorwaler kommt auf
die Gruppe zu und will um den Ausgang des Kampfes wetten. Tobrin lässt sich
darauf ein und setzt 5 Silbertaler gegen eine Kette mit einem hübschen
Fischanhänger, der Edelsteinaugen hat. Tatsächlich gewinnt Walkir und Tobrin
schenkt Ariala die Kette.
Abends
ist Mitsommer-Feier. Alle Thorwaler besaufen sich, bis drei Thorwaler eine
Rangelei mit dem wettenden Thorwaler beginnen. Sie verwickeln auch Tobrin darin
und stoßen ihn so, dass er auf Ariala fällt und die Kette zerbricht. Zwischen
den Stücken findet Ariala eine Karte mit dem Bild einer Uferlandschaft. Tobrin
fordert die Raufbolde ihm Satisfaktion zu geben, die aber sofort fliehen. In
der Dunkelheit verschwinden sie außerhalb des Dorfes.
Im
Langhaus schauen sich die Freunde die Landschaft an, die sie an die nahe Küste
erinnert, die sie tags mal besucht haben. Man kann eine Höhle erkennen.
Da
die Feier zu Alkoholhaltig wird, gehen die Helden schlafen. Morgens sind sie
die ersten, die erwachen. Der Elf hatte draußen geschlafen und hört ein Tumult
von der Palisade. Die Wachen haben den Wettbegeisterten tot vor der Palisade
entdeckt. Sie meinen, die drei Raufbolde, sie hießen wohl Tronde, Tasker und
Waller, mit dem Mann streiten gesehen zu haben. Ob das was mit dem Anhänger zu
tun hatte?
Schnell
berichtet Oiodin Dornenkind den anderen und die beschließen gleich dem Bild zu
folgen und am Strand zu suchen. Sie gehen hin. Tobrin reitet. So ist er etwas
schneller da und sieht die Felsformation von der Karte. Über einem Geröllhang
ist die Höhle nur zu sehen, wenn man weiß, dass dort eine sein muss. Er muss
vom Pferd steigen, weil es sich weigert den Geröllhang ihnauf zu klettern. Also
stiefelt er selber hoch. Oben tauchen die drei Rabauken auf und treten Steine
los, die runter poltern. Die inzwischen auch eingetroffenen Freunde gehen in
Deckung und Tobrin rutscht runter. Ariala will ihn versteinern, damit er keinen
Schaden nimmt, aber die Steine sind so schnell und der Zauber klappt nicht.
Dann stürmen die Kerle mit Zweihändern und Riesenaxt herunter und greifen an.
2.7.2009
Tobrin
wird auf seinem Weg das Geröll runter eingeholt. Als sie zuschlagen, feuert
Ariala einen Blitz Dich Find auf Hasgar, der jammernd das Kämpfen erst einmal
einstellt. Die anderen schießen auf die Angreifer und treffen zum Teil auch.
Zwei der Thorwaler sind nun schon schwer verletzt. Da schlägt Tronde auf Tobrin
ein und schneidet ihm tief in das Bein. Der Ritter muss ganz schön die Zähne
zusammen beißen. Ariala blendet noch den dritten Kerl, da packt Tronde die
beischwer Verletzten und zerrt sie den Hang rauf in die Büsche über der Höhle.
„Ich
brauche Heilung. Ihr Zauberer versteht Euch doch auf sowas!“ ranzt Tobrin
Ariala an. „Versorgt diesen Schnitt!“
„Ihr
seit etwas wehleidig, oder?“entgegnet die junge Magierin etwas pickiert über
den harschen Befehlston.
„Ich
bin nicht wehleidig. Das eine schwere Verletzung.“ versucht der Ritter nun sein
Anliegen zu begründen.
„Es
tut mir leid, Graf. Aber ich bin kein Feldscher!“ Ariala zuckt mit den
Schultern und schaut auf die verbeulte Rüstung unter das Blut langsam das Bein
herunter läuft.
„Wenn
Ihr magisch geheilt werden wollt, dann müsst ihr die Rüstung als erstes
ablegen!“ versucht Oiodin seine Hilfe anzubieten. Aber der Ritter nimmt den
Elfen gar nicht wahr.
„Dann
verbinde ich mich halt selber.“ grunzt er und humpelt zu seinem Pferd. Er holt
aus der Satteltasche ein Verbandspaket und hockt sich auf einen größeren Stein.
Dann entfernt er die Rüstung vom Bein und beginnt sich zu verarzten. Oiodin hat
den Ritter die ganze Zeit mit den Augen verfolgt und bohrt nun verlegen in den
Ohren. Diese Menschen haben komische Vorstellungen davon, wie ihre Probleme
gelöst werden müssen. Als er den Finger aus dem Ohr zieht, entdeckt er daran
etwas Ohrschmalz. Er betrachtet die ockerfarbene Schmiere an seinem Finger und
dann den breiten, gerüsteten Rücken des Ritters, der von den Angriffen doch einige
Dellen hat.
„Ihr
habt dort ein Loch!“ stellt er mit leichtem Spott in der Stimme fest und
schmiert das Ohrschmalz in eine der tieferen Dellen. Tobrin bemerkt ihn nicht
einmal, so sehr ist er in seine Wundbehandlung vertieft. Auf Elfen hört Tobrin
nicht.
„Die
Kerle sind irgendwo da oben verschwunden!“ stellt Ariala fest. „Wir sollten
nicht warten, bis sie sich auch verarztet haben, und gleich in die Höhle
schauen, warum sie sie so verteidigen.“
„Nein,
wir sollten nicht ohne unseren Schlagabfänger da rauf gehen. Sonst bekommen wir
die ersten Attacken ab!“ Oiodin trägt jetzt ein breites Grinsen.
„Ja,
er hat ein breites Kreuz! Gut, warten wir!“ Ariala nimmt auf einem anderen
Stein platz und beobachtet den Höhleneingang und die Büsche, wo die Kerle
verschwunden sind. Da hören sie aus der Höhle ein merkwürdiges Geräusch. Es
klingt wie das Knarzen von Holz, aber nicht so, als würden Balken einbrechen.
Suschin muss sofort an Waldschrate denken. Aber wie sollte ein Waldschrat in so
eine Höhle passen.
Als
Tobrin endlich fertig ist und wieder besser humpeln kann, klettern alle den
Geröllhang rauf und schauen in die Höhle. Nun ist es still. Nur der Geruch von
salziger See und gammelndem Seetang kommt mit der Luft aus der Dunkelheit.
„Hat
jemand eine Lampe dabei?“ fragt Teleria. Ariala packt aus ihrem Rucksack eine
Laterne und entzündet sie.
„Kann
die Zauberin kein magisches Licht machen?“ spottet Tobrin. Als Ariala keine
Miene verzieht, grunzt der Ritter verächtlich und macht sich dann auf den Weg
in die Höhle. Der Elf folgt ihm. Suschin und Telaria bitten Ariala mit der
Lampe als nächstes zu gehen und schließen sich dann an. Telaria beobachtet noch
die Umgebung, bevor sie ebenfalls in der Höhle verschwindet, und schaut sich
immer wieder um, dass keiner folgt.
Der Gang wird schnell schmaler und niedriger,
so dass sich die größeren Leute bücken müssen. Schließlich muss man sogar ein
wenig kriechen, bevor der Gang wieder etwas weiter wird. Als sie an eine
Kreuzung kommen hat der Gang wieder normale Höhe und ist über 1,5 Schritt
breit. Es ist sicher kein Zwergenstollen, durch den sie da kriechen. Unentschlossen
halten die beiden Männer an der Kreuzung an und lauschen und gucken in die drei
Gänge, die von hier weg führen. Es ist muffig und stickig hier. Die Luft steht
still.
Gerade
will der Ritter sich die Gänge etwas näher ansehen und macht einen Schritt, da
zischt es und Tobrin schreit auf. Ihn haben drei Bolzen von einer Schussanlage
aus der Wand getroffen. Schnell hat er sich zurückgezogen und lässt dem Elfen
nun den Vortritt. Aber die Falle hat ihr Pulver verschossen. Es kommen keine
Bolzen mehr.
„Immer
auf mich!“ jammert Tobrin mit einem gewissen Groll in der Stimme. „Wie ist es
nun mit magischer Heilung?“ Er dreht sich zu den anderen um. Ariala, Suschin
und Teleria haben hinter Oiodins Rücken nichts von den Ereignissen mitbekommen.
„Wieso, was ist denn passiert?“ fragt Ariala den Ritter.
„Dann
nicht!“ mault der Ritter nur und entschließt sich nun geradeaus weiter zu
gehen. Der Gang geht nun abwärts, bis es unter den Füßen der Leute nass wird.
Erst sind es nur Pfützen, die sich von dem überall tropfenden Wasser gebildet
haben, dann ist schließlich der ganze Gang überschwemmt.
„Muss
das sein? Was wollen wir denn dort finden?“ Ariala findet nasse Wege gar nicht
toll und bleibt stehen. Oiodin prüft die Tiefe. Er stellt fest, dass es wohl
nur Knietief wird. Er legt alle Kleider ab und verwandelt sich in einen Otter.
Dann schwimmt er in die Dunkelheit davon.
Er
hatte 5 Minuten eingeplant, kommt aber schon früher an eine Stelle, wo der Weg
wieder ansteigt und also trocken wird. Er läuft bis vor eine alte Eisentür, die
hier den Gang versperrt. Er wendet wieder und ist nach 7 Minuten bereits bei
den Kollegen. Der Otter-Oiodin quitscht etwas auf Otterisch, was aber keiner
versteht, bis die Verwandlung nach 10 Minuten endet. Dann berichtet er von der
Tür, die er als Otter natürlich nicht öffnen konnte.
„Na,
also, los jetzt!“ treibt Tobrin die Gruppe an und stapft los ins Wasser. Es
scharrt auf einmal unter ihren Füßen und der Ritter ist weg. Dafür fließt das
Wasser aus dem Gang gurgelnd durch ein über 1 Schritt durchmessendes Loch ab.
Eine Schlinge spannt sich nun von einer Wand in das Loch, was man in dem nun
entwässerten Gang gut sehen kann. Vorsichtig treten die verbliebenen Leute an
das Loch und Ariala leuchtet hinunter. Sie sehen den Ritter kopfüber mit dem
Bein in der Schlinge baumeln. Seine Kleider und Rüstung hängt ihm im Gesicht
und das Wasser tropft überall von ihm runter. Unter ihm öffnet sich eine 25
Schritt tiefe Grotte, die mit Wasser gefüllt ist.
Erst
überlegt der Elf, ob man die Schlinge einfach abschneiden sollte und den Ritter
dann aus dem Wasser fischen. „Nein, Du weißt nicht, wie tief es ist. Das kann
böse daneben gehen.“ hält Ariala ihn zurück, als er nach seinem Messer greifen
will. „Packt alle mit an, wir ziehen ihn rauf.!“ Mit aller Kraft bekommen die
vier Leute die schwere Blechdose wieder rauf gezogen und Ariala hilft ihm auf
den Gangboden zurück. Das war ebenfalls eine Falle.
Nass
und mit derangierter Frisur sitzt der Ritter nun vor ihnen auf dem Boden und
versucht das im Kopf aufgestaute Blut wieder in den Körper zurückfließen zu
lassen. Ariala holt schnell einen Kamm vor und richtet schon mal die Frisur.
Als sie ihm das Gesicht mit einem Handtuch abtupfen will, schiebt er sie
mürrisch bei Seite und richtet sich wieder auf. „Ihr habt Glück, dass mir mein
Schwert nicht runter gefallen ist!“ knurrt er noch, dann umrundet er das Loch
und stapft wütend auf die Tür zu. Mit einem gewaltigen Tritt rennt er sie einfach
ein. Obwohl die Tür nach außen auf gegangen wäre, hängt das zerbeulte Türblatt
nun innen.
Dahinter
kommt ihnen stinkende faulige Luft entgegen. Der Raum ist groß, feucht und
lange nicht mehr benutzt worden. Es sind Tische und Bänke wie in einer Mensa aufgebaut,
stellt Ariala fest. „Hier könnten 100 Leute essen!“. An der Wand ist ein großer
Kamin eingelassen, neben dem eine Kochstelle eingerichtet ist. Verrostete Töpfe
und Pfannen bestätigen den Speisesaal-Charakter des Raumes. Aber die Vorräte
sind alle verschimmelt und Pfützen von fauligem Tang liegen auf dem Boden.
„Das
ist bestimmt eine Piraten-Unterkunft!“ rufen Ariala und Suschin. „Wie
spannend!“ Sie schauen sich kurz um und entdecken dann eine weitere Tür in der
Wand neben dem Kamin. Sofort stapft Tobrin auf die Tür zu und tritt sie genau
so ein, wie die erste. Dahinter ist ein Wohnraum, wohl für den Kapitän. Tisch,
Bett, Schrank und eine mannsgroße Statue von Swafnir, dem Walgott er Thorwaler,
bestücken den Raum. Die Elfen und Suschin betrachten andächtig die Götterstatue,
die eine hervorragende Steinmetz-Arbeit ist und einen besseren Platz als dieses
verschimmelte Loch verdient hätte.
Tobrin
geht sofort zu dem Schrank und öffnet ihn. Er wühlt in den vergammelten
Klamotten herum und findet einen Lederbeutel mit 15 Dukaten und zwei Ringen.
Die Dukaten teilt er gerecht unter allen fünf Leuten auf, die Ringe bekommen
die Damen. Die Elfen staunen über das Geld und schnattern in ihrer eigenen
Sprache darüber, was man damit wohl anstellen kann. Teleria hat da ja schon
einige Erfahrungen gesammelt und erklärt Oiodin das Prinzip.
Inzwischen
hat Tobrin die Statue entdeckt und stochert mit seinem Schwert daran herum. Da
ist wieder das Knarzen zu hören. Es kommt von überall her. Über dem Bett
materialisieren sich zwei Schattengestalten. „Nachtalbe!“ jammert Oiodin
sofort. Ariala überlegt, was sie über solche Kreaturen weiß: es sind Dämonen
aus der Domäne des Irbar, die den Opfern schlechte Träume bringen, so dass die
daran sterben können.
Eines
der Wesen hat die Gestalt eines Seemannes. Die Augen der Nachtalbe beginnen zu
glühen und Teleria und Suschin halten sich die Hände vor die Gesichter,
beginnen zu weinen und sinken auf ihre Knie. Die Monster scheinen ihr gemeines
Spiel mit ihnen zu beginnen. Ariala will den nächsten Angriff auf jeden Fall
verhindern und bereitet schon mal den Spiegeltrick innerlich vor.
Tatsächlich
lassen die Dämonen von den beiden Opfern, die nur noch wimmern, ab und wenden
sich nun Tobrin zu. Da springt Ariala dazwischen und hält ihre spiegelnde Hand
in den Weg, so dass der Nachtalb von seiner eigenen dunklen Energie getroffen
wird. Laut stöhnend ziehen sich beide zurück und scheinen zu überlegen, wie sie
nun weiter vorgehen wollen.
„Rückzug!“
ruft Tobrin den andern zu und er und Oiodin packen die beiden wimmernden Opfer.
„Ich
habe mich beim Trinken einfach tot umfallen gesehen!“ erzählt der erschütterte
Suschin, als er aus der Trance erwacht. „Ich bin einfach verdorrt!“ fügt
Teleria hinzu.
„Los,
weg hier!“ Sie ziehen sie aus dem Raum. Da versuchen die Nachtalbe die Tür zu
versperren und schweben durch die Luft über die Köpfe der Freunde hinweg
Richtung Eingang.
„Stopp!“
brüllt Ariala und hält ihren Zauberstab hoch, dessen Kristallspitze zu glühen
beginnt. Sofort gefrieren die Bewegungen der Schattenwesen in der Luft. Mit
einem Zischen zerplatzen die Umrisse und die Dämonen lösen sich auf. Ihrer
Manifestation beraubt konnten sie sich nicht mehr in dieser Dimension halten
und wurden in den Limbus zurück geschleudert.
„Na,
geht doch!“ freut sich Ariala und wächst spontan um 5 cm. Mit hoch erhobenem
Kopf stolziert sie an den anderen vorbei aus dem Raum und meint: „Wir haben die
gute Tat für heute erledigt. Wir können gehen!“.
Suschin
will sich noch einmal umdrehen und die Statue berühren, aber alle anderen
halten ihn davon ab. „Noch nicht genug geträumt?“ Sie ziehen ihn weg und
verlassen den Piraten-Unterschlupf.
Als
sie wieder zur Kreuzung kommen, schauen sie noch in die anderen beiden Gänge,
die sich links und rechts von der Kreuzung erstrecken, aber der eine ist
eingestürzt und lässt sich wohl auch nicht ohne bergmännische Fachkenntnisse
wieder öffnen und der andere endet nach wenigen Schritten unfertig. So gehen
sie Richtung Ausgang um die Höhle zu verlassen.
Aber
nur, um draußen von den drei thorwalschen Raufbolden wieder erwartet zu werden.
Hasgar springt Tobrin direkt an und beginnt mit ihm einen Zweikampf. „Gib´s dem
Kerl!“ feuern die anderen den Ritter an, der auch tapfer zuschlägt. Da kommen
die beiden verletzten Kerle auch um die Ecke und greifen an. Ariala ist so
sauer über die dummen Typen, dass sie dem ersten mit dem Kristall ihres
Zauberstabes direkt auf den Kopf hämmert, was den tot zusammen brechen lässt.
Der andere greift sie dafür an und verletzt sie mit seiner Axt.
Sie
lässt die Pläne, den Kerl nur zu verzaubern, um ihn später nach dem Grund für
die Aggressionen zu fragen, und haut auch ihm den Kristall über den Kopf. Er
fällt bewusstlos zu Boden. „Was haben die Typen nur für ein Problem?“ fragt sie
die anderen, die jetzt wieder Tobrins Kampf zuschauen...
13.8.2009
Die
beiden Kämpfer tauschen wuchtige Schläge aus. Ariala schleppt den Bewusstlosen
zum nächsten Baum, wo Oiodin ihn festbindet. Dann versucht die Magierin den Kerl
wieder wach zu bekommen und auszufragen.
Die
beiden Kämpfer schlagen so hart, dass dem Thorwaler der Säbel bricht. Da holt
der mit der Faust aus und kloppt den Ritter zu Boden. Das Schwert fliegt weg.
Sie prügeln sich nun auf dem Boden weiter.
Ariala
hat den Kerl endlich wach „Was soll das?“fragt sie ihn scharf.
„Geht Euch gar nichts an!“ mault der zurück.
„Natürlich geht mich das was an, wenn ihr uns angreift.“ Er spuckt sie an. Sie
klebt ihm eins, dass die Wange schwillt. „Ihr gehört hier nicht her!“ schimpft
er.
„Was? Ihr seit einfach Rassisten?“ Ariala kann es nicht fassen.
„Wir haben Euch beobachtet. Ihr gehört nicht hier her. Wir wollten Euch
eigentlich warnen, aber dann haben wir gesehen, dass ihr uns auf die Schliche
kommen wolltet.“ erklärt der Thorwaler
„Was denn für eine Schliche?“ Ariala versucht sich aus der Geschichte einen
Reim zu machen. Gerade will sie ihre Frage wiederholen, da sackt der Kopf des
Thorwalers weg. Er ist wieder ohnmächtig. Ein steter Blutstrom fließt aus
seiner Kopfwunde.
„Das ist natürlich ein Grund nichts Vernünftiges zu erzählen!“ meint sie zu
sich selber und packt aus ihrem Rucksack einiges Verbandszeug und Kräuter aus,
mit denen sie die Wunde fachgerecht verbindet.
Tobrin
und sein Gegner rollen sich noch immer am Boden. Faustkampf ist nicht die
Stärke des Ritters. Aber schließlich kann er sich doch ein wenig frei arbeiten
und einen guten Schwinger landen, der den Thorwaler nun endlich zu Fall bringt.
Erschöpft rappelt Tobrin sich auf.
„Kann
man den Typ noch ausfragen, was die ganze Aktion eigentlich sollte?“ fragt
Ariala den Ritter, während sie ihren Patienten zum Abtransport bereit macht.
Der Ritter greift den Thorwaler im Nacken und hebt ihn wie einen nassen Sack
hoch. Er ist tot.
„Dann bleibt uns wohl nur der Kerl um herauszubekommen, was hier eigentlich
läuft.“ Die Magierin zuckt mit den Schultern. Sie packen den bewusstlosen
Tasker auf eine improvisierte Trage und bringen ihn zum Dorf zurück.
Die
Thorwaler schauen etwas ungläubig, als die Gruppe mit dem verarzteten Lumpen
ankommen. Der Hetmann erklärt, dass sie gedacht hätten, die Gruppe sei weiter
gewandert. Ariala erklärt, dass die drei Typen die Gruppe angegriffen haben und
meinten, die Gruppe gehört hier nicht her.
„Wir verstehen die Typen nicht. Was sind das für Leute?“ Sie schaut den Hetmann
an.
„Wir kennen sie auch nicht. Sie tauchten zum Boxwettbewerb auf und haben nur
Ärger gemacht. Wir waren ganz froh, dass sie weg waren.“
„Sie haben den alten Mann getötet. Es sollte alle interessieren, was in denen
vorgeht!“ regt Ariala sich auf.
„Ich rede nicht mit den Fremden!“ stöhnt Tasker. Der Hetmann beruhigt die
Helden und bittet sie sich einen Augenblick zurückzuziehen, damit er alleine
mit dem Kerl sprechen kann.
Als er wieder zu der Gruppe kommt, erklärt er ihnen, dass die drei Männer aus
einem neueren Dorf, was aber einige Meilen entfernt liegt stammen. Ihr Dorf
wurde bei einem Überfall zerstört und sie haben sich auf die Suche nach den
Tätern gemacht. Dann haben sie die Gruppe entdeckt und für die Übeltäter
gehalten. Sie wollten also ihr Dorf rächen.
Ariala
denkt nach. „Ich glaube ja, dass das Dorf überfallen wurde, weil die Bewohner
auch gelegentlich Dörfer überfallen haben und nun einem Racheakt zum Opfer
gefallen sind. Sie sind Raufbolde und Mörder. Da hält sich das Mitleid in
Grenzen.“
„Den alten Mann haben sie tatsächlich nur aus Gier getötet hat er zugegeben!“
meint der Hetmann.
Die
Gruppe schaut sich fragend an. „Die spinnen, die Thorwaler!“
250 AP