Wir befinden uns im Königreich Arrgard, das zurzeit von dem als friedlich und gerecht bekannten König Theodor regiert wird. In Arrgard leben zu gleichen Teilen Elfen, Menschen und Zwerge nebeneinander. Die Volksgruppen haben jeweils ihre Repräsentanten, die bei Bedarf ihren Regenten aus ihrer Mitte wählen. Meist sind das Menschen, so wie auch König Theodor, weil weder die Zwerge noch die Elfen, die ja deutlich länger leben, es riskieren wollen, von einem langlebigen Regenten des anderen Volkes regiert zu werden.

Unsere Geschichte beginnt in dem kleinen Dorf Söderling am Rande des bis zu 3500 m hohen Kamus-Gebirges im Norden von Arrgard. Direkt am Fuß des Berges Derigor umfasst ein Palisadenring vier Gasthäuser, zwei Handelshäuser und einen recht großen Marktplatz, auf dem sich jeden Monat für drei Tage der Freimarkt trifft. Hunderte von Besuchern kommen dann in die Umfriedung von Söderling um zu verkaufen, zu kaufen und zu tauschen, was es in Arrgard und den angrenzenden Ländern im Süden und Westen so an Waren gibt, mit denen Arrgard gut befreundet ist und auch Heiratsbündnisse pflegt.

Etwas außerhalb der Palisade gehören drei Bauernhöfe zu dem Ort, ein Tempel für gute und gemäßigte Gottheiten mit einem kleinen Kloster dabei und der Magierturm des Herrn Agestimontes, der für den König diesen Teil des Landes verwaltet.

Meister Agestimontes sieht man allerdings recht selten bei seinen Verwaltungsaufgaben, weil sich das auf friedliche und für alle Beteiligten unkomplizierte Art von selber regelt und der Meister sich viel lieber mit magischen Forschungen beschäftigt, als der Bürokratie zu frönen. Den Papierkram lässt er von seinen Studenten und Gehilfen erledigen und wenn wirklich etwas passieren sollte, wird man ihn schon rufen.

Neben dem im ganzen Lande beliebten Freimarkt ist auch die hier beginnende Pass-Straße über das Kamus-Gebirge, an deren höchsten Punkt die mächtige Zwergenfeste Eisenfaust den Weg in das wilde Land im Norden bewacht, ein oft benutzter Weg, der viele Besucher in den kleinen Ort kommen lässt.

Die Pass-Straße nennen die Leute hier „den Schwanz des Derigor“ nach einer alten Legende, die den Berg Derigor als den Leib eines alten Drachen benennt, der hier versteinerte. Und da sich die Pass-Straße in wild schlängelnden Serpentinen auf den Berg hinauf windet, ist das wohl der Schwanz des Ungetüms.

Jenseits der Eisenfaust-Feste führt ein Pfad in das Steppenland der Kanaten hinunter. Das ist ein Volk aus unzähligen Sippen recht wilder und barbarischer Gesellen, die von ihrem König Kankan kaum untereinander in Frieden gehalten werden können. So befürchten die Arrgarder eigentlich keine Angriffe von dort, bis es Jemandem dort gelingt die verschiedenen Gruppen zu einen.

13.06.2009

Shadow, der Zauberschurke, arbeitet als Gehilfe bei dem Magier.

Karl Balduin jr, ein Halbling-Schurke, hilft in der Schenke des Vaters.

David, der Kampfkleriker, lebt zusammen mit Clarisande im Tempel.

Marla, eine Gnom-Magierin, lernt bei dem Zauberer im Turm.

Clarisande, halborkische Heironeous-Klerikerin, verwaltet die Tempelkasse

Die hektischen Markttage sind gerade vorüber und die meisten Fremden haben ihre Sachen gepackt und sind wieder heim gezogen. So treffen sich hauptsächlich Einheimische an diesem Abend in der Taverne „Donnergott“, dem Laden von Karls Vater. Man hat sich versammelt um fröhlich zu trinken und die erfolgreich bestrittenen Markttage zu feiern. Die Helfer versaufen ihre Löhne, die Bauern feiern die Ernte und die anderen Bewohner haben auch irgendeinen Grund zum Trinken. Der Barde Balduwin schmettert Sauflieder und Balladen vom Berg Derigor, der mal ein Drache gewesen sein sollte. Das Lied, was er gerade vorträgt erzählt die Geschichte von einer Prinzessin, die er eines Tages entführt hatte. Als endlich der Ritter kam, um das Mädchen zu befreien, da hatte der Drache inzwischen Hunger bekommen und sie verspeist, tanderadei!

Auf ein Mal geht die Tür auf und eine junge Zwergin kommt herein. Sie heißt Androfina und stammt von der Feste Eisenfaust. Sie war schon gelegentlich hier gewesen. Sofort beginnt sie die einzelnen Tische abzuwandern und die Leute nach „Meister Odis“, dem Zwergenschmied, zu fragen. Er hätte eigentlich schon längst wieder oben sein sollen, ist aber noch nicht aufgetaucht.

Interessiert fragen die jungen Leute nach. Er war wohl schon am zweiten Tage wieder Richtung Heimat aufgebrochen, aber weder auf dem Weg noch in der Herberge „Zum Schwanz“ auf halbem Wege ist er zu finden gewesen. Natürlich ist er ein kräftiger Zwerg, der nicht unbedingt eine Pause machen muss und den Weg in einem Stück gehen kann. Außerdem sind seine zwei Gehilfen bei ihm gewesen. Die anderen Händler hatten ihr bestätigen können, dass er wohl bereits gestern gegangen ist, aber der  Zwerg Asantas und Halbelfe Leondra, die die Herberge führen haben ihn nicht bemerkt.

Karl fragt mal seinen Vater, ob ihm der Zwergenschmied aufgefallen ist. Er findet ihn im Nebenzimmer, wo er gerade mit dem Barden trinkt. Es dauert ein wenig, bis die beiden sich erinnern. Odis hatte gute Geschäfte gemacht und all seine sehr wertvollen Zwergenwaffen bereits am zweiten Tag an einen Adligen aus dem Süden verkauft. Zwergenschwerter sind im ganzen Land beliebte Sammelobjekte und der Adlige hatte ihm schon öfter große Posten abgenommen.

„Wie hieß er nur?“ überlegen sie. „Ach, der Roderwick war es. Ein persönlicher Vertrauter des Königs und wirklich langjähriger Stammkunde von Odis!“ erinnert sich dann der Vater.

„Kann der den armen Zwerg vielleicht entführt haben, um sich in seinem Keller exklusiv die begehrten Waffen fertigen zu lassen?“ fragt Clarisande.

„Nein, das ist ein Vertrauter des Königs. Und er ist schon lange Zeit mit dem Meister Odis bekannt. Der würde so etwas nicht machen!“ winken die Männer ab.

„Er könnte höchstens auf dem Weg von Dieben verschleppt worden sein. Immerhin hatte er einiges an Gold eingenommen und bei sich. Da könnten ihn gemeine Gesellen auf dem Weg abgepasst haben!“ überlegt Karls Vater.

Die Dorfjugend, bestehend aus Karl, Shadow, David, Marla und Clarisande, beschließt morgen früh nach ihm zu suchen. Clarisande bestellt die Leute zu 5 Uhr mit Marschgepäck vor das Tor. Shadow stöhnt. Er will eine Stunde länger schlafen, dabei hat Karl es schlechter, weil die Kneipe noch bis in die Morgenstunden auf hat und er danach aufräumen muss.

Morgens stehen alle mit Rucksack und Broten bereit. Shadow ist von Marla aus dem Bett geworfen worden. Er wurde von ihr mit einem Eimer Wasser geweckt. Sie machen sich auf den Weg die Serpentinenstraße hinauf. Unterwegs suchen sie am Weg alle möglichen Höhlen ab, in denen er vor dem Unwetter vor einigen Tagen Schutz gesucht haben könnte und von einem Steinschlag überrascht worden ist.

Am späten Nachmittag erreichen sie das Gasthaus. Leondra ist allein. Sie erzählt, ihr Mann wäre morgens selber aufgebrochen, um seinen Bruder zu suchen. Er wollte in eine nahe Höhle sehen, wo sie sich früher oft untergestellt haben, bevor das Gasthaus hier eröffnet wurde. Androfina erinnert sich an die Höhle und kann alle hin bringen.

Nach knapp einer Stunde Weg erreichen sie die Höhle. Hier ist ein etwa zwei Tage altes Feuer mit den Resten von Proviant zu finden. Etwas weiter in der Höhle ist ein Steinhaufen aufgeschichtet, unter dem ein Zwergenbein hervor schaut. Clarisande legt zwei Zwergenleichen frei. Es sind die Helfer des Schmiedes, Andreos und Fizeros, die ihren Meisten nie alleine lassen würden. Sie wurden von hinten erdolcht. Man kann aber nicht die Größe des Angreifers ausmachen. Der Steinhaufen wirkte wie der Versuch eines Grabes oder sollte die Leichen verbergen.

Sie gehen weiter in die Höhle. Dort finden sie einen toten Bären. Er wurde mit einem Zwergenhammer erschlagen. Eine seiner Tatzen ist zwar mit Blut verschmiert. Er hat wohl damit jemandem ordentlich eins gelangt. Er kann aber die beiden Zwerge nicht mit seinen Krallen erstochen haben, stellen Clarisande und Shadow fest.

Dann finden sie an der Wand eine Blutspur von einer Zwergenhand.

„Hier hat sich ein Zwerg verletzt abgestützt!“ ruft Shadow. Als Karl nun laut nach Odis ruft, ist ein Stöhnen zu hören. Sie laufen hin und finden den Zwergen schwer verletzt unter seiner Felldecke liegend. Clarisande legt die Hand auf und heilt ihn.

Dann berichtet er, dass die drei Wanderer von einem Unwetter kurz hinter der Herberge überrascht wurden und in der Höhle Schutz suchten. Dann kamen drei Menschen dazu, mit denen man sich schnell anfreundete. Auf ein Mal haben die Kerle die beiden Helfer erstochen und Odis konnte sich gerade noch tiefer in die Höhle retten. Sie folgten ihm, bis er dem Bären begegnete und schwer mit ihm zu kämpfen hatte. Da sind die Kerle geflohen und haben ihn seinem Schicksal überlassen. Er konnte den Bär mit letzter Kraft erschlagen, blieb aber, zum Teil aus Angst vor den Räubern, hier in der Höhle liegen. Vor kurzer Zeit hat er vorne in der Höhle jemanden gehört, aber nichts gesagt, falls es die Räuber wieder waren.

Dem Zwerg wird aufgeholfen und seine Tochter Androfina stützt ihn beim Gehen. Clarisande bietet an, ihn Huckepack zu tragen, aber er macht eine abwehrende Bewegung und murmelt etwas Unverständliches. Er hat sich wohl eingemacht und schämt sich nun vor Fremden…denkt Clarisande.

Sie kommen an den Höhlenausgang, wo es jetzt stockfinster ist. Da der Wirt nicht bis zu seinem Bruder gekommen ist und den Helden auch nicht begegnete, kann er nur auf dem Rabenweg weiter gesucht haben. Vielleicht haben die Schurken ihn auch getroffen und ebenfalls überfallen. Aber in der Nacht wird man da nichts mehr machen können. Sie kehren zur Herberge zurück.

Dort ist der Wirt wieder eingetroffen und freut sich seinen Bruder lebend zu sehen. Sie schimpfen sich aus, weil der eine nicht gerufen hat und der andere auch nicht und sie sich so verpasst haben. Dann erzählt Asantas, er hätte die beiden toten Zwerge in der Höhle gefunden und dort mit den Steinen gegen die wilden Tiere abgedeckt. Er wollte nun morgen zur Festung rauf um einen Suchtrupp zu holen. Aber da hat man ja nun die Gruppe.

Clarisande hat nun ein schlechtes Gewissen, weil sie das Notgrab wieder zerstört hat und die Leichen den wilden Tieren ausgeliefert sind. Aber sie hält lieber den Mund.

11.7.2009

Die Wirtin tischt noch eine kräftige Suppe auf und alle gehen schlafen.

Morgens erwachen die Helden nach und nach und finden sich am Frühstückstisch ein. Meister Odis will die toten Gehilfen begraben gehen. Androfina würde gerne die Täter verfolgen um sich für die Verletzung des Vaters und die Ermordung der Helfer zu rächen. Clarisande meint, sie sollte lieber ihren Vater begleiten. Aber sie bringt die Gruppe noch zum Wee Jas Schrein. „Den Weg des Rabenpfad findet Ihr nicht alleine!“ meint sie. „Na gut!“

Alle brechen auf: Odis und sein Bruder gehen zur Höhle und regen sich über den aufgebrochenen Steinhaufen auf. War wohl ein Bär, stellen sie fest. Androfina führt die Gruppe durch die scheinbare Wildnis. Langsam lernen sie die Bergmarken kennen und sehen schließlich auch den Weg. Alleine hätten sie es wirklich nicht geschafft.

Abends kommen die Helden an den Schrein. Das Gebäude sieht verwahrlost aus. Der Friedhof davor ist schon sehr alt. An einem ehemals prächtigen Grab hockt eine kleine Gestalt und trauert. Es ist eine alte Zwergin. Androfina erkennt sie als Gerlinde, eine der Zwergenältesten. Sie stellen sich vor und Gerlinde erzählt, sie hätte das Grab ihres Freundes geschändet vorgefunden, als sie es wie jedes Jahr zu seinem Todestag besuchte. Sie sitzt vor dem Grab von „Xerxes, dem Bestrafer, Paladin des Heironeous“.

Androfina erklärt den Freunden leise, dass Xerxes in der Gegend vor etwa 200 Jahren ein berühmter Mensch war. Gerlinde berichtet, der Paladin hatte einst ihr Leben gerettet und sie waren Freunde geworden. Als er dann im Alter im Sterben lag, hatte sie ihm geschworen, sein Grab jährlich zu besuchen. Als sie jetzt kam, ist es aufgebrochen worden und einige Knochen des Toten sind entwendet worden. Sie hat die verstreuten Teile zusammengetragen und wollte sie wieder begraben. Dabei hat sie es gemerkt.

Man kann deutlich sehen, dass das Grab ausgehoben worden ist. Der ehemals stehende Stein liegt auf der Seite neben dem Grab. „Aber wer macht sowas?“ fragt Clarisande verstört. Marla meint, dass sie schon von Schwarzmagiern gehört hat, die aus der Knochenspäne Paraphinalia für ihre dunklen Zauber machen. Deshalb haben Schergen wohl die Knochen eines berühmten Paladin genommen, die besonders wirksam sein könnten.

Aber auch der Schrein wurde entweiht. Die Wee Jas Symbole wurden abgeschlagen und mit Ruß Nerull Symbole darüber gemalt. Früher wurden hier regelmäßig Leute aus den Bergen begraben, aber seit Jahrzehnten schon kommt hier kaum noch jemand her. Wenn die alte Zwergin nicht zufällig jetzt wieder zum Grab ihres Freundes gekommen wäre, hätte man die Schändung vielleicht nie entdeckt.

Die Gruppe schaut sich genau auf dem ganzen Gelände um. Die Schändung kann erst kurze Zeit her sein. Die aufgewühlte Erde ist noch feucht und die Rußmalereien sind noch frisch. Das könnten die Mörder der Zwergengehilfen gewesen sein.

„Wir räumen hier erst einmal etwas auf und übernachten hier. Heute Abend kommen wir im Gebirge nicht mehr weit!“ meint Androfina. Gerlinde meint, sie sollten auf dem Grab schlafen, es gäbe hier viele unruhige Seelen. „Aber er wird uns beschützen!“ Das Grab wird wieder geschlossen und die Schmierereien am Schrein entfernt. Dann malt Clarisande Heironeous-Zeichen an die Wände und segnet die Stätte wieder.

„Wir können doch nicht auf einem Grab schlafen!“ meint Clarisande. „Die alte Gerlinde ist eine Schamanin und kennt die alten Geschichten!“ erklärt Androfina. „Wir sollten auf ihren Rat hören!“ - „Ach so.“

Tatsächlich tauchen gegen Mitternacht Schatten auf und lösen Marlas Alarmzauber aus. Alle schrecken aus den ersten Schlummer hoch und versuchen in der Dunkelheit die Schemen zu erfassen. Diese kommen immer näher und umkreisen die Freunde auf dem Grab. Da erhebt sich einen Lichtgestalt aus der Erde unter ihnen und zieht ihr Schwert. Gerlinde erschreckt sich, als sie ihren Freund erkennt, der sehr entstellt ist. Der Kopf und ein Arm fehlen ihm. So sind seine Bewegungen dann auch sehr unkoordiniert. „Er kann nicht sehen ohne Kopf.“ stellt Clarisande fest.

Der kopflose Paladin hackt wild um sich. Clarisande betet zu Heironeous um Hilfe für den geschändeten Kollegen. Sie hört im Kopf eine Stimme: „Führe für mich das Schwert!“ Sofort springt sie auf und beginnt die Kampfbewegungen zu machen, die der Paladin machen sollte, wenn er die angreifenden Geister besser treffen will. Die Lichtgestalt bewegt sich synchron und schlägt die Schatten nun zurück.

Eine ganze Stunde dauert das gemeinsame Schattenboxen der beiden Heironeous-Jünger an, bis die Geisterstunde endet und die Schatten sich wieder in ihre Gräber zurück ziehen. Auch die Lichtgestalt des Paladin steht noch einen Augenblick ruhig da, als wolle sie sich für die Hilfe bedanken, dann versinkt sie wieder in ihr Grab. Clarisande ist erschöpft und alle fallen in einen tiefen Schlaf.

Morgens erwachen sie immer noch erschöpft von der aufregenden Nacht. Gerlinde braut einen Tee, der alle erfrischt. Sie können sich 2 Liter in Clarisandes Wasserschlauch abfüllen um ihn mitzunehmen. Dann verabschieden sie sich von Gerlinde und Androfina, die noch weiter aufräumen werden.

Clarisande sieht den Weg durch das zerklüftete Gestein nun deutlich vor sich. Sie müssen den Berg weiter rauf, wenn sie die Täter verfolgen wollen. Es scheint, als würde der Paladin sie zu seinen Knochen führen.

Die Gruppe wandert den Berg rauf, bis sie zu einem tiefen Spalt kommen. Weit unter ihnen fließt ein Bach durch eine Klamm. Die Brücke, die hier mal hinüber führte, ist in der Mitte zerstört. Es fehlen etwa 5 Meter. Sie beraten sich, wie sie da rüber kommen. Dann bindet sich David seine Seil um, nimmt Anlauf und springt gekonnt rüber. Marla hängt sich an das Seil, was Clarisande und David spannen und hangelt sich rüber. Ihre Sachen sind ganz schön schwer. Dann wirft Clarisande alle anderen Packstücke rüber und will selber springen. Sie kommt zu kurz. Mit Mühe und Not können David und Marla sie halten und endlich raufziehen.

Sie erholen sich kurz mit einer Tasse Tee, dann sieht Clarisande wieder den Weg deutlich vor sich leuchten. Der Schädel des Paladin scheint zu rufen.

Der Weg führt weiter zu einem Wasserfall. Hier finden sie Lagerspuren, die etwa einen Tag alt sind. „Das müssen die Täter sein!“ stellt Clarisande fest. „Wir haben ihre Spur gefunden!“ Sie macht ein grimmiges Gesicht und schaut sich die Landschaft an. Sie müssen neben dem Wasserfall hoch klettern.

Als sie endlich oben ankommen, schauen sie sich vorsichtig um. Der Weg geht am Fluss entlang. Hier ist richtig ein Trampelpfad, der wohl öfter benutzt wird. Sie wandern weiter. Auf einmal drückt Clarisande alle in die Büsche. Vor einer Höhle, aus der der Fluss kommt, steht ein Wachposten. Wieder beraten sich die Freunde kurz, was sie nun machen sollen. Marla lenkt den Posten mit einem magischen Geräusch ab und David und Clarisande überfallen ihn.

Der Plan gelingt und sie stechen ihn mit der ersten Attacke nieder. Vorsichtig schleichen sie nun in die Höhle, die der Kerl bewacht hat. Der Fluss kommt hier durch einen Tunnel aus dem Berg. Fackeln hängen an der Wand. „Das ist wohl das Hauptquartier der Bande!“ meint David. Ein Schotterweg führt neben der Öffnung für den Fluss weiter in das Innere des Berges. Es geht leicht abwärts.

1.8.2009

Clarisande geht vor, bis sie zwei Personen aufgeregt diskutieren hört. Außerdem scheint hier jemand auf einem Wasser zu paddeln. Sie lauschen: „Der Meister hat gesagt: keine Zwerge töten.“ „Was sollten wir machen. Sie waren in unserer Höhle. Haben zum Glück die Beute aus den alten Überfällen nicht gefunden.“ „Mal sehen, ob ihr Euch aus der Schlinge retten könnt!“ Sie beschimpfen sich nun mit Schimpfwörtern, wie dämlich sie sind.

Als die Gruppe langsam und vorsichtig näher kommt sehen sie eine große Kaverne mit See. Zwei Leute sitzen in einem Boot und rudern gerade auf die entfernte Seite. Zwei weitere Menschen stehen am Ufer und streiten.

„Außerdem haben wir sie verfolgt bis zu dem Bärenrudel. Die haben die bestimmt aufgefressen. Außerdem haben die Zwerge 500 Gold extra eingebracht. 500 Gold, stell dir das vor!“ Das sieht der andere Kerl ein und sie beraten nun, wie sie die 500 Gold ausgeben können.

Die Drei Freunde haben sich leise beraten. Marla wird vorgehen und nach dem Weg fragen, oder so. Wenn die Typen sie dann angreifen wollen, läuft sie zurück und lockt sie zu den beiden Klerikern, die mit den Waffen bereit stehen.

Also tritt sie vor und meint: „Hallo können diese Höhle alle benutzen?“ Dann läuft sie zurück. Die beiden schauen erst verstört, dann verfolgen sie sie und Clarisande und David greifen an. Sie verprügeln sie und Marla haut noch einen Verwirrzauber drauf. Der letzte überlebende Bandit ergibt sich. Er meint, er musste die Leute überfallen, er wurde gezwungen. Er hat Frau und viele Kinder und so. Clarisande glaubt ihm seine Geschichte fast. Dann aber besinnt sie sich und meint: „Er kommt vor Gericht!“ Der Kerl wird sorgfältig gefesselt und geknebelt und hinter den Kisten zusammen mit dem Toten versteckt.

Dann ist auf der anderen Seite der Höhle wieder Bewegung. Die beiden Typen kommen eilig zurück, springen in ihr Boot und rudern schnell zurück. Hinter ihnen tauchen ein alter Mann in Magierroben auf. Gefolgt von einem buckeligen Halbling-Gehilfen. „Ihr nutzlosen Idioten. Bären greifen nicht in Rudeln an!“ brüllt er ihnen hinterher. Dann hebt er beschwörend die Hand und neben ihm bilden sich drei leuchtende Geschosse, die dann einen der Typen treffen und ins Wasser fallen lassen. Sofort entsteht dort ein schäumender Wirbel, der den schreienden Mann in die Tiefe reißt. Nur seine Knochen tauchen nach einer kurzen Weile an der Oberfläche auf und versinken wieder. Raubfische – Piranhas! Schwimmen ist hier schlecht!

„Und Du, Sebastian, enttäusche mich nicht noch einmal!“ brüllt der Magier dem zweiten Ruderer hinterher, der noch eiliger zu entkommen sucht. „Komm, Modo, wir haben noch zu tun!“ Damit verschwindet der Meister und Modo in einem Gang, der auf der anderen Seeseite tiefer in den Berg führt.

Das Boot erreicht das diesseitige Ufer und Sebastian steigt aus. Er ruft nach Morris und Kevin. Der Gefesselte neben den verborgenen Freunden will auf den Namen Kevin antworten. Er wird geschlagen, das er ruhig ist.

Marla geht wieder vor und meint: „Die beiden sind saufen gegangen!“ „Ohne mich?“ regt Sebastian sich erst auf. Dann beginnt sein Gehirn zu arbeiten. „Wer bist Du?“ Er verfolgt kleine Magierin und wird von den beiden Klerikern nieder gestreckt.

Sie durchsuchen die drei Toten. David nimmt das Geld an sich, was er bei ihnen findet. Dann überlegen sie, wo sie die Toten verstecken können, falls weitere Bandenmitglieder von draußen herein kommen. „Im See sind doch Piranhas!“ meint Marla. Sie werfen die Leichen in das Wasser, wo sie auch sofort von den kleinen Fischen verspeist werden. „Heute ist dort Festtag!“ Der gefesselte Kevin wird hinter den Kisten versteckt. Dann besteigen sie das Boot und rudern so leise und vorsichtig wie es geht über den See.

Auf der anderen Seite folgen sie dem Gang in den Berg. Sie schleichen bis zu einer weiteren Höhle. Ein stechender Geruch schlägt ihnen entgegen. Als sie gerade in die Höhle schauen können, springt ein Monster auf sie zu. Es ist ein Minotaurus mit einer Halskette, die ihn an der Flucht in durch den Gang hindert und jetzt die Gruppe vor ihm schützt. Aber man kann die Höhle nicht durchqueren, ohne mit dem Monster in Kampf zu geraten.

Clarisande zieht ihr Schwert und erschlägt die Bestie. Jetzt können sie sehen, dass man von der anderen Seite aus die Kette wegziehen kann und das Monster so dicht an der Wand fixieren. Als der Meister hier wieder durch gekommen ist, hat er ihn dann wieder frei gelassen. So kann niemand ungebeten hier durch gelangen.

Hinter der Höhle führt eine grobe Treppe nach oben. Sie schleichen hinauf und kommen in einen kleinen Gang. Er führt zu einer Tür. Auf der anderen Seite geht die Treppe wieder abwärts.

Natürlich schauen sie vorsichtig hinter die Tür. Hier kommt ihnen als erstes ein Fliegenschwarm und unglaublicher Gestank entgegen. Ranziges Fleisch wird hier wohl für den Minotaurus gelagert.

Sie schließen die Tür und gehen die andere Treppe runter. Hier ist wieder eine Höhle mit einem Minotauren. Der Gehilfe Modo ist gerade damit beschäftigt, den fixierten Minotaurus zu füttern. Dabei ärgert er ihn fruchtbar und das Monster versucht den Halbling immer wieder zu erwischen, kann aber nicht, weil die Kette ihm den Hals abschnürt.

Marla schleicht sich an und löst die Kette. Der Minotaurus spring vor und packt Modo. Erst zerreißt er den Halbling, dann frisst er ihn. Clarisande holt weiteres Fleisch aus dem Lager und will ihn richtig satt machen, damit man vielleicht mit ihm reden kann. Aber er will lieber die Helden fressen, als das widerliche Fleisch. Also wird er wieder gefesselt und die Gruppe geht weiter durch die Höhle.

Der Gang führt nun an eine weitere Tür, hinter der jemand mit Gläsern klappert. Die Freunde beraten sich kurz. Marla klopft an. „Hast Du die Viecher versorgt, Modo?“ kommt die Stimme des Zauberers aus dem Raum hinter der Tür. Clarisande verstellt die Stimme wie Modo und antwortet: „Ja, Meister! Noch was Meister?“ „Nein, jetzt nicht!“ „Danke Meister!“

Er ist also allein darin. Marla meint, sie kennt den Zauber auch, mit dem er den Ruderer getötet hatte. Das es drei Geschosse waren zeigt ihr, das der Zauberer auf jeden Fall mächtiger ist, als sie. Sie überlegen leise, wie sie angreifen. Clarisande wirkt ein Wunder auf ihre Waffe, damit sie besser trifft. Dann öffnet Marla die Tür und sie huschen rein.

Der Typ sitzt an seinem Labortisch und arbeitet. Er scheint sie nicht zu beachten, weil er wohl Modo erwartet hat, den er beruhigt ignoriert. Sofort schleudert Marla ihre magischen Geschosse auf ihn. David versucht mit seinem Bogen zu schießen, trifft aber nicht. Dann springt Clarisande zu dem Kerl und streckt ihn mit zwei Schlägen ihres Schwertes nieder. Dieser Schwarzmagier wird keine Gräber mehr schänden lassen.

Sie untersuchen nun den Raum. Der Meister und Modo haben hier gemeinsam geschlafen und gewohnt. Man findet eine Kiste mit Wertsachen, einen Sack mit Zauberzubehör und einen Sack mit Modos Stinkeklamotten. Die Münzen werden eingesackt. Auf dem Labortisch ist ein Versuch aufgebaut, in dem die Knochenteile des Paladin verarbeitet werden sollten. Der wird sofort zertrümmert und Arm und Schädel geborgen. Die auslaufende Flüssigkeit brennt durch den Tisch und tropft auf den Boden. Hier werden schnell die Stinkesachen hingelegt, so dass die Säure sie auflöst. Marla nimmt ein Reagenzglas und füllt sich einige Tropfen der Flüssigkeit ab. Dann gehen die Freunde wieder. „Das sollten sich die Behörden ansehen. Es ist Beweismaterial!“ meint Clarisande.

Als sie an dem Minotauren vorbei kommen, will Marla ihn mit der Säure von seinem Monsterleben erlösen. Aber die Säure frisst sich nur langsam in das Wesen und er schreit fruchtbar. Clarisande köpft ihn, bevor er zu stark leiden muss. Sie beeilen sich nun, wieder über den See zu kommen.

Der Gefangene ist nicht mehr in seinem Versteck. Sie finden ihn ein Stück den Weg aus der Höhle raus, wo er gefesselt langsam vor sich hin robbt. Er wird aufgesammelt. Dann wird in die sechs Kisten geschaut. 1. Kiste enthält wertvolle Stoffe, die wohl Händlern gestohlen wurden. 2. Kiste ist mit Ringen gefüllt. Zum Teil sind noch die Finger dran. 3. Kiste ist mit gereinigtem Schmuck gefüllt, der wohl zum Verkauf bereit steht. 4. Kiste enthält Waffen, die zum Teil aus Eisenfaust stammen. Sicher auch Diebesgut vom Markttag. 5. Kiste ist mit fünf Armbrüsten bestückt. 6. Kiste enthält Bolzen und Pfeile. Die Kisten werden alle da gelassen, damit die Behörden sie sicher stellen können. Das ist Aufgabe der Gerichtsbarkeit.

Die Freunde wandern zurück und begraben die Leichenteile bei dem Rest von dem Paladin, damit er wieder komplett ist. Die Frauen hatten die Gräber wieder renoviert und den Schrein ganz gereinigt. Hier ist nun alles wieder friedlich und still.

Die Gruppe wandert zur Feste rauf. Dort werden sie im öffentlichen Teil der Zwergenstadt von Meister Odis begrüßt. Der will sofort auf den gefesselten Mörder losgehen. Clarisande hält ihn ab und beruhigt ihn. Sie besteht darauf, dass der Mord vor Gericht verhandelt wird. David gibt Meister Odis die 500 Goldstücke zurück, die die Diebe gestohlen hatten. Dann wird den Wachen die Lage der Räuberhöhle beschrieben, damit dort die anderen Raubstücke sicher gestellt werden können, um sie den rechtmäßigen Besitzern zurück zu geben.

Meister Odis lädt die Freunde zu sich ein, um sich auszuruhen. Dabei fallen den Helden die vielen Barbaren-Frauen und Kinder auf, die in der Festung kampieren. Es sind Flüchtlinge, erklärt Odis. Ein neuer Fürst hat sich über die Steppensippen erhoben und erschlägt jeden, der sich ihm nicht anschließen will. Die Zwerge machen sich Sorgen, das sie Barbaren sich unter ihrem neuen Herrscher bald zu einem Angriff auf das Königreich aufmachen könnten. Man sollte ihn ausspionieren, um zu erfahren, was er überhaupt vor hat. Dazu brauchen die Helden einen Ortskundigen.

2000 EP (500 EP für ersten Teil)