22.04.2010

Nelianis, Abu Dhabi, Mordaijin al Ahamed, Sahil und Walkir

Die Jungs sind am Großen Fluss Richtung Havena unterwegs. Der Flussschiffer hat sie zur Nacht in einem Dorf abgesetzt. Sie sind in das Gasthaus eingekehrt und haben es sich gemütlich gemacht. Es riecht nach Suppe und Bier. In der Ecke spielen drei Bauern Karten. Die Wirtin ist etwa 50 Jahre und trägt die Suppe auf. Die ist recht würzig. Der Tresen ist neben der Tür, wo die Küchentür ist. Zwei weitere Türen gehen nach hinten raus, eine geht zum Klo, die zweite hat noch niemand benutzt. Ein kleiner Junge sitzt an einem der grob gezimmerten Tische und malt mit Buntstiften auf Pergament. Er beobachtet die Gruppe.

Dann geht die Tür auf und ein Tulamide tritt ein, mit seinem Jagdhund. Sofort brüllt die Wirtin auf: „Raus mit dem Vieh!“

Er lamentiert, dann geht er wieder raus und bindet den Hund an. Er kommt wieder rein und fragt nach Fleisch für den Hund. Nelianis mischt sich ein, dass einige Fleischabfälle geeignet wären. Die Wirtin holt einige Reste und verlangt drei Silber.

„Ich zahle vier, wenn der Hund im Stall bleiben darf.“

„OK!“ Alle müssen grinsen.

Nach dem Abu Dhabi den Hund füttern gegangen ist, wird es besser mit dem Gebell, bis der Hund  aufgefressen hat. Sauer geht Abu wieder raus und steckt das Tier in eine Kiste und bringt ihn in den Stall.

Die anderen haben den Jungen angesprochen. Der ist allerdings stumm. Die Wirtin erzählt, dass er eine Waise ist. Die Familie ist abgebrannt. Das war aber vor ihrer Zeit hier. Eine Bauernfamilie hat ihn aufgenommen. Sie geben ihn Tags zur Schenke zum Aufpassen. Aber nun ist er bereits dunkel und niemand hat ihn abgeholt. Die Wirtin wundert sich.

„Wir können ihn ja nach Hause bringen.“

„Das wäre nett!“

Der Junge sieht verunsichert aus, aber die Wirtin ermutigt den jungen Perian, die Leute bringen ihn schon sicher nach Hause.

Als Abu den Hund versorgt hat, gehen alle los. Sie brauchen etwa eine Stunde bis zu dem abgelegenen Hof. In der Dunkelheit enthüllen die Laternen nicht allzu viel. Aber das Getreidefeld ist erntebereit und muss sehr bald bearbeitet werden. Das Wohnhaus ist dunkel, es ist niemand da. Die Freunde schauen sich auf dem Hof um. Hier leben einfache Bauern ein genügsames Dasein. Die Haustür ist nicht abgeschlossen und so können sie auch in die Wohnstube schauen. Alles ist ordentlich und bewohnt, aber niemand ist hier. Unter dem Dach ist das Kinderzimmer, zeigt ihnen Perian.

Hinter dem Haus ist der Viehstall. Hier sind zwei Ochsen untergebracht, die den ganzen Tag nicht gefüttert wurden. Nirgends sind Spuren der Eltern zu finden oder Anzeichen für ein Unglück zu sehen. So füttern die Helden die Rinder und der Junge packt einige Sachen zum Übernachten ein. Dann kehren sie zur Herberge zurück.

Die Wirtin hat einen großen Schlafraum mit vier großen Betten. Der Junge schläft bei Nelianis. Mitten in der Nacht schlägt der Junge um sich und haut Nelianis aus dem Bett. Er tobt wie wild, bis Nelianis ihn endlich beruhigen kann. Sie schlafen weiter.

Morgens nach dem Frühstück machen sich die vier Helden ohne den Jungen auf die Suche nach den Eltern. Sie wandern wieder zu dem Bauernhof und schauen sich nun bei Tageslicht sorgfältig um. Am Feldrand des Kornfeldes finden sie sieben Sensen arbeitsbereit liegen. Recht frische Fußspuren führen einen Trampelpfad entlang am Feld vorbei, dann durch die Landschaft bis zu einem Karrenweg, der in das nächste Dorf führt. Hier müssen die Bauersleute entlang gegangen sein. Die Gruppe folgt dem Karrenweg, auf dem man allerdings die Spuren der Bauersleute nicht mehr von denen anderer Wanderer unterscheiden kann. Hier sind inzwischen viele Leute unterwegs gewesen.

Nach zwei Stunden kommt ihnen ein Wanderer entgegen. Er wird nach den Bauersleuten ausgefragt, aber ihm sind keine Bauern begegnet. Man wandert weiter durch einen recht finsteren Wald. Hier sind nur die Spuren von üblichem Wildwechsel zu finden. Die Helden sehen einige Rehe im Wald.

Es ist noch immer Vormittag, als sie die nächste Siedlung erreichen. Von Weitem ist bereits das Klopfen der Schmiede zu hören. Die Siedlung besteht aus einer ansehnlichen Zahl an Häusern, die um einen Dorfplatz gruppiert sind. In der Platzmitte ist ein großer Baum, unter dem man sitzen kann. Das Geschäft „Taris Allerlei“ verkauft hier wohl die nötigen Gebrauchsgegenstände und eine Taverne lädt zum Verweilen ein. Eine Gruppe Tagelöhner steht wartend vor einem Anschlagsbrett.

Zuerst schauen sich die Gefährten mal das Anschlagsbrett an. Hier ist auch ein Gesuch für 5 Arbeitshilfen der Bauersleute zu finden. Die Tagelöhner scheinen aber nicht die Anschläge zu lesen, sondern so auf Arbeitgeber zu warten. Wahrscheinlich können sie gar nicht lesen. Nelianis geht in die Taverne nachfragen. Ein offensichtlich ehemaliger Soldat bedient hier die durstigen Kehlen.

„Den Göttern zum Gruß, guter Mann, Ich bin auf der Suche nach einem Bauernpaar. Ein blonder Mann und seine schwarzhaarige Frau. Sie haben ihren Hof bei den Feldern gleich hinter dem Wald.“ Nelianis setzt sein gewinnendes Lächeln auf.

„Ach die Fuchsfelds. Die habe ich lange nicht gesehen.“ antwortet der Veteran.

„Sie müssen gestern hier in den Ort gekommen sein, um Erntehelfer zu holen!“

„Nein, gestern habe ich sie nicht gesehen. Hier in der Schankstube waren sie nicht!“

Nelianis erzählt dem Mann nun von dem verlassen Jungen, der bei der Wirtin im Nachbarort auf seine Zieheltern wartet. Der Wirt bekommt leuchtende Augen, als er von der Wirtin aus dem Nachbarort erzählt, was für eine fürsorgliche Frau die doch ist. Er weiß von dem Brand, wo der Junge als einziger aus dem Haus gekommen ist und zusehen musste, wie die leiblichen Eltern verbrannt sind. War sehr schlimm. Das einzige, was der Wirt gestern mitbekommen hat, war ein Herold, der etwas ausgerufen hat und angeschlagen. Nelianis bedankt sich und geht noch mal nachsehen, was das wohl gewesen sein kann. Tatsächlich hat der Baron einen offiziellen Jagdaufruf aushängen lassen, dass ein gefährlicher riesiger Eber in den Wäldern sein Unwesen treibt. Es sind 5 Dukaten für seinen Kopf ausgesetzt.

Mordaijin geht mal zum Händler. Als er ihn nach den Bauersleuten fragt, textet der ihn aber nur mit Angeboten voll und will Parfüm, Seife und dann erst Informationen verkaufen. Außerdem will er für seine Sachen zu viel Geld. Mordaijin ist frustriert, weil der Kerl im nicht einfach nur mal eine Antwort geben will, ohne Geld dafür zu kassieren. Dann kommt Abu Dhabi dazu. Als auch er von dem Händler nur mit Sonderangeboten für nutzlose Waren zu getextet wird, wird er wütend.

„Es geht doch um Leben und Tod!“ schimpft er und bekommt einen roten Kopf. Der Händler wirft sie beide raus. Auf dem Platz beraten sie sich, wie man den Kerl zu einer vernünftigen Antwort bekommt. Sahil geht nun mit Abu in den Laden und will die Situation bereinigen.

„Sagt uns doch einfach, ob Ihr die Leute gesehen habt, oder etwas wisst, wo sie geblieben sein können!“ versucht er den Händler zu überreden. Wieder macht der Händler klar, dass er nur in Verbindung mit einem lukrativen Geschäft zu irgendwelchen Gesprächen bereit ist. Es gibt wieder Gelaber und Abu Dhabi wird noch wütender.

Nelianis hat den Aushang des Barons gelesen. Für fünf Dukaten können die Bauern aber nicht von ihrer Ernte abgelenkt haben. Das Feld hat sicher mehr Wert. Da hört er das Gebrüll aus dem Laden und geht mal nachsehen.

Der Händler labert auf Sahil und Abu Dhabi ein, die lautstark zurück pöbeln. Nelianis mischt sich ein und kauft dem schmierig winselnden Taris ¼ Liter Lampenöl und Seife ab. Er handelt ihn von 3,5 Silber auf 7 Heller herunter.

„Bekommen wir denn nun eine Antwort auf unsere Frage?“ grummelt Abu heiser den Händler an.

„Auskünfte kosten einen Dukaten, mein Herr!“ grinst der zurück. Da rastet Abu richtig aus und beginnt auf den Tresen einzuschlagen. Sahil und Nelianis können ihn mit Mühe niederringen.

„Ihr solltet ein besseres Angebot machen, und zwar schnell, sonst entgleitet er uns und Eurer Laden nimmt schwereren Schaden als eine angestoßene Kanne!“ ächzt Nelianis angestrengt unter der Gegenwehr des wütenden Tulamiden. Taris kräuselt seine Stirn. Als Abu einen Arm frei bekommt und damit wieder um sich schlägt, besinnt der Händler sich und schlägt fünf Silbertaler für die eingedellte Kanne und die Info vor, dass die Fuchsfelds jedes Jahr zur gleichen Zeit einkaufen kommen, immer das gleiche. Dieses Jahr waren sie nicht da.

Zufrieden zahlen die Freunde und zerren den immer noch zappelnden Abu aus dem Laden. Sie setzen sich auf die Bank unter dem Baum und überlegen, was sie nun machen sollen.

„Ob die Tagelöhner die Fuchsfelds niedergeschlagen haben, um sie auszurauben?“ fragt Nelianis.

„Die können doch nicht lesen.“ meint Mordaijin. „Die Leute dort drüben haben mir erzählt, dass sie grundsätzlich auf ihre Arbeitgeber warten, die sie dann abholen. Von ihnen hat aber auch niemand die Fuchsfelds gesehen. Außerdem hätte man dann doch Kampfspuren am Feld oder auf dem Hof gefunden.“

Die Bauersleute sind auf jeden Fall den Weg durch die Felder bis zur Straße gegangen. Hier im Ort sind sie aber nicht angekommen um ihre Erntehelfer abzuholen. Sie müssen also auf dem Weg durch den Wald verschwunden sein.

27.05.10

Samuel Fischer, ein Halbelf aus Gareth, ist in dem Ort und hat die Gruppe beobachtet, wie sie nach den Bauersleuten sucht. Er beschließt ihnen zu folgen.

Nach den schwierigen Verhandlungen mit dem Händler wollen die Freunde noch einmal den Weg durch den Wald nach Spuren des Ebers absuchen. Der könnte die Bauersleute mit einem Sturmlauf vom Weg vertrieben haben, bis sie sich verlaufen haben. Und nun irren die armen Leute durch den Wald und suchen den Weg.

Also werden die Wasserflachen aufgefüllt, die Vorräte überprüft und der Weg zurück durch den Wald genommen. Wie sie so durch den schattigen Wald wandern bemerkt Abu Dhabi eine schlanke Gestalt im Gebüsch.

„Schaut mal, da ist was im Wald!“ ruft er laut. Alle schauen sich um. Es raschelt als Samuel sich besser verbergen will.

„Hättest Du nicht lauter rufen können?“ unkt Nelianis Abu an. Der ruft noch mal, nur lauter. Nelianis verdreht die Augen.

Samuel weiss, dass er ertappt worden ist und kommt nun aus dem Gebüsch auf die Gruppe zu. Er ist ein schlanker Mann mit eindeutig elfischen Zügen und trägt die schwarze, enganliegende Kleidung mit vielen Taschen, wie sie Fassadenkletterer benutzen. Dazu hat er einen dunklen Umhang mit Kapuze, die er über den Kopf gezogen hat, um sich vor dem Licht zu schützen. Jetzt schlägt er die Kopfbedeckung zurück und versucht ein möglichst gewinnendes Lächeln aufzusetzen.

„Ich habe Euch beobachtet, wie Ihr Euch anstellt. Dann wollte ich Euch vielleicht begleiten! Mein Name ist Samuel Fischer!“ stellt er sich vor.

Die Freunde überlegen. Bei Nelianis stellen sich alle Nackenhaare auf. Der Kerl sieht wie ein Meuchelmörder aus. Er kennt die Sorte Leute aus seiner Zeit in Vinsalt, Kuslik und Punin.

„Na, ja. Da wollen wir erst mal sehen, ob Du fähig bist!“ beantwortet Mordaijin den Spruch des Fremden.

„Warum sollten wir einem Meuchler vertrauen?“ schaut Walkir den dunklen Elfen herausfordernd an.

„Ich bin kein Meuchler, ich bin Einbrecher!“

„Ein Dieb? Ist ja genau so schlimm!“

„Pah, Diebe sind unfähig. Nein, ich bin Einbrecher. Das ist ganz was anderes!“ wehrt sich Samuel.

„Er hat kein Potential, er darf mitkommen!“ murmelt Abu Dhabi leise den anderen zu und alle müssen grinsen. „Na dann, lasst uns weiter nach den Bauern suchen.“

Sie wenden sich wieder dem Waldweg zu und wandern Spuren lesend durch das dämmrige Grün des Waldes. Nur Nelianis konzentriert sich nicht auf die Fährten der Wildtiere. Er beobachtet den komischen Stadtstreicher, der ihm so unangenehm vertraut vorkommt.

10.6.2010

Die Gruppe hat den halben Weg zurückgelegt, als Sahil eine Spur findet. Es sind Menschen in den Wald gelaufen und ein großer Paarhufer hinterher. Die Fährte führt geradewegs in den Wald hinein, weshalb sie auf dem Weg auch kaum sichtbar ist.

Sie folgen den Spuren bis es zu dämmern beginnt. Da führen die Spuren mitten durch ein Lager. Es liegen die Sachen von fünf Personen herum, die aber nicht da sind. Nelianis schaut sich genauer mal um. Die fünf Leute sind wohl Jäger, die hier ihr Basislager aufgeschlagen haben. Gestern früh haben sie ihre Sachen zusammengepackt und hier liegen gelassen, als sie zur Jagd aufgebrochen sind. Eigentlich würde man seine Sachen verstecken, wenn man das Basislager schon nicht bewacht. Die fliehenden Bauern sind gestern Abend durch dies Lager geflohen und der Paarhufer hinterher.

Walkir durchsucht die Rucksäcke. Er findet nicht nur die Vorräte, Ersatzsehnen und Wasserbeutel, sondern auch Geld und Edelsteine der Leute. Er packt die Wertsachen ein. Dann hält er den Steckbrief des Ebers hoch. Es sind also Kopfgeldjäger.

Die Gruppe schlägt ihr Nachtlager auf und bestimmt Walkir zur ersten Wache. Der wird von einem tiefen Schnaufen aufgeschreckt. Er will aufspringen und die anderen wecken, kann aber irgendwie keine Geräusche machen. Helm und Waffe kommen ihm ebenfalls merkwürdig schwer vor. Er spürt die Erde unter den Schritten des anstürmenden Monsters vibrieren. Dann steht ein drei Meter hohes, muskulöses Wildschwein vor ihm. Die Augen glühen rot und der Atem dampft. Und alle anderen schlafen.

Das Tier bleibt vor ihm stehen und scharrt wütend mit den Hufen. Als Walkir angreifen will, stampft es auf und er verliert das Gleichgewicht. Dann greift es an und er kann erst im letzten Moment ausweichen. Das Monster wendet am Ende des Lagers und holt wieder zum Angriff aus. Dieses Mal rennt es ihn um. Er wird hart getroffen und liegt am Boden. Alle Knochen scheinen in seinem Körper gebrochen. Als er aufschaut, sieht er drei abgebrochene Speere in der Seite des Tieres. Blut tropft.

Dann greift das Monster wieder an und rennt Walkir über. Schreiend erwacht er aus dem Alptraum. Jetzt hat er auch die anderen alle geweckt.

„Ich hatte eine Vision!“ versucht Walkir sich rauszureden. „Es ist ein drei Schritt großes Monster mit roten Augen!“

„ Du bist auf Wache eingeschlafen!“ werfen sie ihm vor.

„Nein, das Monster hat mir eine Vision geschickt. Es muss dämonisch sein!“ Der Thorwaler scheint von seine Worten wirklich überzeugt.

„Na gut, wir werden sehen!“ beruhigt Abu alle. „Lasst uns weiter schalfen.

„Der Morgen graut schon. Das lohnt nicht mehr!“ stellt Mordaijin fest. Etwas murrend beginnen sie ihr Nachtlager abzubrechen und Frühstück zu machen.

Nach dem Frühstück wandern die Freunde weiter der Spur des Tieres nach. Nach zwei Stunden erreichen sie eine Lichtung, auf der etwas nicht stimmt. Frische Erde wurde aufgeworfen und in der Mitte liegt das Laub unnatürlich aufgeschichtet. Man hat hier eine Fallgrube errichtet. Die Spur der fliehenden Leute und des folgenden Paarhufers gehen etwa einen Schritt an der Grube vorbei. Nelianis findet in den umliegenden Büschen die Spuren der Jäger die hier gelauert haben, bis die Bauern und der Eber vorbei gehastet sind. Dann müssen sie frustriert über den bösen Zufall hinter dem Schwein her gelaufen sein.

Eine Stunde weiter kommt man wieder auf eine Lichtung. Hier hat ein Gemetzel stattgefunden. Vier leblose Körper von Jägern liegen im Moos herum. In der Mitte ist ebenfalls eine Grube, die aber aufgebrochen ist. Eine Jägerin ist in Fallgrube gefallen und aufgespießt worden. Walkir untersucht sie und findet die Spuren von Hufen und Wunden von Hauern in ihnen. Das Wildschwein hat alle fünf getötet. Sie sind allerdings noch recht jung.

„Sie haben sich zwar gut ausgerüstet, mit Ersatzsehnen für die Bögen und genug Wasser und Vorräten, aber viel Erfahrung haben sie nicht. Sonst hätten sie ihre Rucksäcke in die Bäume gehängt und das Lager nicht so offen zurück gelassen.“ stellt Nelianis fest.

Das Wildschwein hat bis auf einen Spieß alle Waffen zerstört. Während Mordaijin sich den Spieß nimmt, geht Nelianis nach den Spuren des Schweins und der Bauern suchen. Es ist aber Abu, der feststellt, dass die fliehenden Leute über ein Dickicht in Sicherheit gehechtet sind. Das Schwein trabte in eine andere Richtung davon. Es hat geblutet. Was ein Wunder bei der Schlacht.

Die Gruppe folgt den Bauern. Hinter der Hecke sind sie weggehumpelt bis zu zwei großen Findlingen. Nelianis ruft nach den Fuchsfelds. Die Frau antwortet aus einer Höhle unter den Findlingen heraus. Sie ist völlig erschöpft und hat seit drei Tagen nichts zu essen und trinken gehabt. Er hat sich bei dem Sprung das Bein gebrochen. Mordaijin wird als Wachposten von Nelianis auf die Steine gehievt. Walkir kriecht in die Höhle und schient das Bein.

Nelianis und Abu gehen die Fallgrube als Grab für die Söldner herrichten. Als der Bauer versorgt ist, sprechen sie noch ein Gebet und Abu malt das Boronsrad auf den festgestampften Boden. Dann geht es zurück.

Abends erreichen sie das Lager. Jetzt werden die Sachen der glücklosen Jäger eingesackt. Nach dem entzünden eines Feuers und einem Abendessen aus den Vorräten der Jäger, hält Mordaijin die erste Wache. Er weckt später Nelianis. Der schreckt irgendwann aus einem Sekundenschlaf hoch. Etwas hat geknackt. Er weckt Abu. Der lauscht auch. Sie hören ein Tier im Gebüsch lauern. Alle werden geweckt. Sahil klettert mit den verschreckten Bauersleuten auf einen großen Baum. Die anderen bereiten sich auf den Angriff des Ebers vor. Der tritt dann auch auf die Lichtung und schnaubt.

„Geh lieber wieder weg, wir müssen Dich sonst töten!“ warnt Nelianis das Tier. Es ist zwei Schritt groß und vier Schritt lang, ein Hauer ist abgebrochen. Zwei Speerspitzen stecken in der Flanke. Spuren des Kampfs mit den fünf Jägern.

„Wie in der Vision! Seht ihr, wie in meiner Vision!“ meint Walkir aufgeregt. Alle ziehen die Waffen. Nelianis greift eine Schlafdecke der toten Söldner.

Dann setzt das Tier zu seinem ersten Sturmlauf an, der Walkir gilt und ihn umhaut. Zum Glück wird er nur leicht verletzt. Nelianis will dem Eber nun die Schlafdecke über den Kopf decken. Er tanzt wie ein Stierkämpfer, zögert aber zu lange.

Beim zweiten Lauf kann der Almadaner dicht genug an den Kopf des Ebers heran und schleudert die Decke über das Gesicht des Tieres. Sie verheddert sich an den Hauern und macht den Eber blind. Der Eber steht einen Augenblick orientierungslos da und versucht die Decke wieder los zu werden. Die Gelegenheit nutzen alle zum Zuschlagen. Nelianis und Mordaijin treffen mit ihren Waffen beide das Herz. Walkirs Zweihänder geht daneben und trifft Mordaijin, aber der Eber bricht tot zusammen.

Erschöpft vom Kampf kommen alle zusammen und betrachten das tote Monster.

„Was für ein Brocken!“ stellt Nelianis fest. Er zieht seinen Degen aus dem Tier und reinigt ihn an Mordaijins Kleidung.

„Aber nicht so groß, wie in der Vision, oder?“ grinst Abu Dhabi.

„Trotz dem ist es ganz schon groß!“ mault Walkir.

„Lasst uns den Kopf abschneiden, damit wir die Belohnung kassieren können. Und ein paar schöne Schnitzel sollen auch noch drin sein!“ meint Nelianis.

Dem Eber werden der Kopf und jede Menge Fleisch abgeschnitten. Alles wird in die Rucksäcke der toten Jäger verpackt. Die Gruppe bringt die Bauersleute heim. Während die anderen bei der Feldarbeit helfen räuchert Nelianis das Fleisch und bringt den Kopf zum Büttel. Er bekommt die fünf Dukaten, die er mit Abu, Mordaijin, Sahil und Walkir teilt.

200 AP, besondere Erfahrungen: Hauswirtschaft, Wildnisleben, Fährtensuche, 1 Dukaten Prämie für den Eber.