27.06.2015

Am 30.04.1555, nach der Hochzeit, reisen alle nach Passau um Casper in der Zunftlade eintragen zu lassen. In einer sehr feierlichen Veranstaltung wird das durchgeführt und dann zünftig gefeiert.

Am nächsten Tag suchen Alexandra und Magros Gunnar auf, um die Herkunft zu klären. Als Magros etwas von dem Erinnerungen von Bord berichtet, will Gunnar versuchen über Xaviér mit dem Kaiser in Verbindung zu treten, um die Geschichte bekannt zu machen. Er wird dann Nachricht senden. Das Kind wird bei Josette und einer Kinderfrau auf der neuerworbenen Burg gelassen.

Dann verabschieden sich die Jungvermählten von einander und die Gruppe macht sich auf den Weg nach Landshut und München, wo ein erster Aufenthalt gemacht wird. Dann geht es über Kempten nach Bregenz, wo man über den Bodensee setzt. Jetzt geht es weiter nach St. Gallen, Zürich bis Luzern. Es wird jetzt deutlich bergiger bei Bern. Nach Lausanne erreicht man den Genfer See, wo man nach Genf übersetzt und von dort die Rhone hinunter Richtung Mittelmeer auf das Schiff umsteigt. In Lyon macht die Gruppe wieder eine Pause, da das nächste Schiff erst in einigen Tagen ablegt.

Es ist inzwischen der 26.05.1555, als die Gruppe durch Lyon wandert und nach einer Mahlzeit sucht. Auf einem Markt bleibt Maura plötzlich stehen. Einige Leute sind zu bunt, andere sind zu blass, geradezu verhärmt und grau. Ein Bunter ist mit einem Faden mit meist mehreren Grauen verbunden. Die Gruppe geht nun aufmerksam zwischen den Menschen umher und schaut sich genau um.

Man beobachtet einen Handwerker, der an eine Tür klopft. Eine Bürgersfrau tritt heraus und hakt sich bei ihm ein und geht weg. Der Ehemann und die Kinder schauen traurig und entsetzt hinterher. Der Handwerker ist der Bunte, alle anderen gräulich.

Alexandra riecht den metallischen Geruch von Blut. Er kommt von den bunten Leuten. Maura und Magros erinnern sich an Blutmagie, die einige Zauberer anwenden. Hier scheint es mit Glück zu tun zu haben.

Man setzt sich nun an einen Tisch einer Straßentaverne, wo Eintopf und Braten aufgetragen wird. Sie beobachten weiter die Leute auf dem Markt um die Gemeinsamkeit hinter den merkwürdigen Vorgängen zu finden. Melchior hat gerade in seinen Braten gebissen, da schaut er auf und zeigt auf einen älteren Mönch, der von allen Bunten respektvoll gegrüßt wird, während er über den Markt geht. „Der ist schuld!“ meint er nur. Der Mönch redet mit einem Menschen und geht dann langsam nach Norden davon. Keiner der Leute sieht aus, als würde er einem fiesen Kult angehören oder wüsste genau, das er was unrechtes tut.

Maura zieht die Infos zusammen und meint, er könne sein, die Leute gehen zur Beichte und der Mönch empfiehlt ihnen Blut zu opfern, um die Wünsche erfüllt zu bekommen. Der weiß vielleicht nicht, was er tut und meint es nur gut.

Die Gruppe folgt dem Mönch und Magros, der als einziger ein wenig Französisch kann, spricht eine Frau an, die Glück hatte. Es ist eine ältere Dame mit einem kleinen Kind an der Hand. Sie hatte sich Hilfe gegen ihren prügelnden Schwiegersohn gewünscht. Sie hatte wohl etwas mehr Blut geopfert und der Kerl ist nun tot. Das hatte sie zwar nicht gewollt, aber nun ist alles wieder gut. Es hängt von der Menge des Blutes ab, aber das kann der Abbé am besten erklären. Magros bedankt sich bei der Frau.

3 EP

18.07.2015

Die Gruppe geht nun dem Abbé nach. Casper kann ihn einige Straßen weiter wiederfinden. Der Abbé redet sowohl mit Straßenkindern als auch mit wohlhabenden Händlern, die ihm Spenden geben, die er widerwillig annimmt. Schließlich verlässt er die Stadtmauer und geht zu einem kleinen Hof, wo zwei andere Mönche mit Arbeit beschäftigt sind. Einer ist bereits weißhaarig, der andere noch ein Novize. So steht die Gruppe nun verlegen vor dem kleinen Hof der Mönche. Schließlich gehen Melchior und Magros zu den Mönchen rüber und sprechen sie verlegen an. Casper taucht ab und schleicht sich heimlich auf das Grundstück.

Als Melchior mit hart deutschem Akzent spricht, wechselt der Abbé ins Deutsche und begrüßt sie höflich. Er heißt Sebastian, der Ältere ist Askan und der Novize heißt David. Die drei Frauen werden dazu gerufen und alle betreten den Hof. David wird Wasser holen geschickt und Askan holt Stühle dazu und man setzt sich an einer Bank vor dem kleinen Haus hin.

Magros erzählt nun, dass die Gruppe auf der Reise nach Spanien ist. Sebastian warnt vor korsischen Piraten und Staatsfeinden, die Schiffe überfallen. Dann erzählt Maura von der Suche nach Isabellas Angehörigen, die als Mauren sicher jetzt sonst wo sind. Und eine Frau aus der Stadt hat gemeint, der Mönch konnte Wünsche erfüllen helfen.

Sebastian schaut erst skeptisch, dann überlegt er und meint, er müsse Rücksprache halten, ob er den besonderen Segen für die Gruppe erbitten kann. Er geht ins Haus und Maura sieht im Schattenreich kurz eine Lichtgestalt auftauchen, mit der der Abbé spricht. Dann kommt er zurück und meint, er könne den Weg zum Glück zeigen. Die Mönche machen ihr Mittagsgebet, während die Gruppe sich überlegen kann, ob sie das Opfer bringen will.

Alleine gelassen beraten sie, was für eine Art Geist es sein kann, der aus Blut- und Körperteilopfern seine Nahrung zieht. Es kann ein Idigam sein. Also schauen sich alle das mal an. Als die Mönche vom Gebet zurückkommen, bittet man sofort geführt zu werden.

Sebastian geht mit der Gruppe in die Berge hinauf. Der Weg führt eine Stunde ein trockenes Flussbett hinauf bis zu einem Hochtal, dass von einem großen, klaren, dunkeln Bergsee beherrscht wird. In der Geisterwelt sind der See und der Berg präsent. Die Natur wirkt urwüchsig. Es fehlen aber die üblichen Naturgeister. Es wirkt, als würde etwas Unsichtbares in der Tiefe verbergen, dass alles wegfängt, was zu nahe kommt.

Die Jungs schauen sich mal in dem Tal um und finden alte Raubtierhöhlen, die aber lange verlassen sind. Ein Vogelschwarm macht einen Bogen um den See. Etwas muss dort lauern.

Dann sieht man Melchior winken. Er hat auf der anderen Seeseite eine Höhle gefunden. In dem Moment ist Casper in den See gerutscht und in der Höhle verschwunden. Melchior ist stinksauer und erzeugt einen Zorngeist. Alexandra und Maura laufen mal hin. Es sieht wie ein Wasserüberlauf aus.

Magros schaut über den Böschungsrand hinunter und reißt dann den Boden hoch um den Eingang zu verbreitern. Ein schräger Gang führt in die Tiefen. Casper klettert langsam runter, bis er in einer tiefer liegenden Höhle landet. Als er hinaufruft, dass es sicher ist, klettert erst Magros, dann Melchior und auch Alexandra und Maura. Im See ist noch eine dunkle Gestalt weggeschwommen. Es lebt dort was Großes.

Unten öffnet sich eine gewaltige Höhle. Als Melchior in die Höhle rutscht, löscht Casper das Licht. Als Magros nach Licht ruft und Casper die Laterne wieder anzündet, langt Melchior zu. Casper schlägt zurück. Nach etwas Geprügel fällt Melchior blutend ins Wasser. Maura schaut in die Geisterwelt und sieht einen perlmutternen Schimmer, der sich im Wasser auslöst. Erschrocken zieht Maura ihn raus und jammert. Vorsichtig schauen sich alle um, was Melchior sich in seiner Wut gewünscht haben mag.

Schauen sich in dem Höhlensystem um. Der See hat ca. 1 km Durchmesser. Die Höhle unten ähnlich. Der See darin ca. 500 m. Darin eine Insel mit einem Opferstein, auf dem was steht. Man wartet rüber und liest einen Spruch in altem Französisch:

Komme an meine Wasser und blute für einen Wunsch.

Ich werde deine Wünsche servieren wie einen fetten zappelnden Fisch.

Aber wenn meine Wasser jemals ausgelassen werden,

werde ich nicht zögern noch zaudern Eure Stadt auszulöschen.

Darüber wird gegrübelt, wer das hier in vorchristlicher Zeit gebaut hat. Dann schaut man durch das Höhlensystem, was sich weit unterhalb des Sees und Gebirges hinzieht. Es führen einige Tunnel weiter in die Tiefe, die mit Wasser gefüllt sind. Nur ein Gang führt aufwärts bis an den oberen See. Dort ist eine nahtlose Steinmauer, die den See zurückhält. In der Geisterwelt ist die Mauer nicht da und das Wasser steht zwei Meter tiefer im Obersee. Die Mauer muss weg.

Alexandra will dem Geist sehen. Sie geht zum unteren See und tropft einiges Blut ins Wasser. Es gibt wieder den Effekt, die Geräusche kommen aber vom Obersee. Also klettern sie rauf.

Oben taucht ein urtümliches Riesenschlangenwesen auf, was Alexandra anschaut. Sie fragt es aus: Es erfüllt Wünsche, weil es gebeten wird. Die Menschen sind jung und unbedeutend. Aber sie haben es von seiner Familie getrennt durch die Mauer.

Es wird versprochen sie einzureißen. Tatsächlich können Werwölfe unter Wasser atmen. Alle außer Isabella, die seit Georgs Tod und den Ereignissen, die darum passiert sind, sehr ruhig und zurückhaltend ist, und Maura, die mit Wasser und Schwimmen gar nicht klar kommt.

Magros, Casper und Melchior tauchen ab und beginne unter Alexandras Aufsicht auf die Mauer einzuschlagen. Schließlich knackt das Steingefüge ein und mit einem lauten Saugen fließt das Wasser weg. Magros und Melchior ziehen Casper aus dem Wasser, während das Wasserwesen schrumpft um durch den Tunnel zu verschwinden.

Alle kommen gut durchgespült aus dem Wasser und trocknen sich erst mal. Maura wird zwar von Magros aufgefordert, dass mit dem Tauchen doch auch auszuprobieren, will aber nicht.

Dann wollen sie in Lyon nach dem Rechten sehen, ob das abfließende Wasser Schaden angerichtet hat. Als sie in die Stadt kommen, ist es bereits Abend. Die Mönche sind im Abendgebet. Auf den Straßen sind die ersten Nachtschwärmer unterwegs. Die Gruppe beobachtet einen Auflauf. Der Kommandant der Nachtwache wird von Leuten umringt, die aufgeregt über seien plötzlich blinden Augen reden.

Maura schaltet sofort. Für Alexandras Wunsch, das Schlangenwesen zu sehen, musste dieser Mann mit seinem Augenlicht bezahlen. Maura entdeckt, dass die Fäden noch aktiv sind. Es werden nur keine neuen dazu kommen. Sie grübelt.

Die Gruppe zieht sich erschöpft in eine Herberge zurück und legt sich schlafen. Nur Maura kann beim Gedenken an den armen blinden Mann nicht schlafen. In den frühen Morgenstunden fällt sie in einen Traum. Sie kommt zu Kaninchen, das unter seinem Schlüsselbaum steht. „Du hast mich gerufen?“ fragt es sanft.

Maura berichtet von dem Fluch, der das alte Schlangenwesen gefangen gehalten hatte, um egoistischen Menschen Wünsche zu erfüllen. Sie bittet Kaninchen zu helfen, den Fluch zu lösen, damit die Folgen der egoistischen Wünsche sich wieder auflösen. Kaninchen sucht einen Schlüssel von seinem Baum und gibt ihn Maura. Sie erwacht aufgeregt. Schnell zieht sie sich an und verlässt die Herberge. Eilig läuft sie zu Lyons drei Stadttoren, die jetzt am Morgen noch geschlossen und verlassen sind. Sie steckt den Schlüssel in die drei Schlösser der Tore und schließt sie je einmal auf und zu. Nach dem letzten Schloss vergeht der Schlüssel und verschwindet.

Als sie durch die erwachende Stadt in die Herberge zurückkehrt, sieht sie die Fäden überall reißen und die Farben sich wieder ausgleichen. Zufrieden grinsend setzt sie sich zum Frühstück hin und erklärt Melchior auf seine Frage, dass der Fluch der Wünsche gebrochen ist. Nur Melchiors Wunsch hat noch keinen geeigneten Wirt gefunden und ist weiterhin aktiv. Er meint, er weiß nicht, was er sich gewünscht hat. Maura warnt ihn, er soll drauf gefasst sein, dass der Wunsch plötzlich Früchte trägt. Er schaut grummelnd zu Casper rüber, der gerade in sein Frühstück vertieft ist.

Als die Gruppe mit gepackten Sachen auf dem Weg zum Hafen ist, um weiter nach Marseille zu reisen, beobachten sie wieder den Handwerker, der an die Tür der Bürgerin klopft. Als sie jetzt öffnet, sieht man deutlich ihre Ablehnung gegen den einfachen Mann, der verstört weggeht. Das Schlüsselritual hat gewirkt.

Der Spruch auf dem Opferstein war also nur Abschreckung. Hoffentlich findet das Wesen seine Familie noch  - dabei fällt Maura die eigene Suche wieder ein. Man hätte sich dies noch wünschen können. Aber dann hätte jemand dafür zahlen müssen. Nein, besser die Gruppe sucht selber.

2 EP