18.08.1555

Nach einer Woche bricht die Gruppe wieder auf. Bajan warnt Magros noch, dass Maura einen Gegenstand mit einem Tor in eine fremde Welt hat. Von dort kann man hier her sehen. Magros berät sich mit Maura, dass der Dolch bei der Gruppe am sichersten ist. Dann geht es nach Málaga und per Schiff über Palermo nach Venedig.

Casper schaut sich unterwegs nach neuen Handwerkstechniken um. Er ist vom Muranoglas beeindruckt. Alexandra ist vom Seemannsgarn fasziniert. Melchior arbeitet tatsächlich an Bord mit. Nach der Seereise ist er ein echt bärtiger Seebär geworden. Maura schaut sich die Geisterwelt an Bord an und lernt Garn, den Klabauter, kennen. Er erzählt ihr von den Seejungfrauen der Caledonen und Griechen.

08.09.1555 In Venedig erfährt Magros, dass der Kaiserhof nach Brüssel aufgebrochen ist. Also wird man von hier über die Alpen setzen und dem Tross nachreisen.

Mitten auf der Reise in die Berge fällt Alexandra auf, dass das Rudel sich auflöst. Nun fehlt noch jemand. Da muss man doch mal drüber reden. Maura überlegt einen Bornstein anzufertigen, was aber nur zuhause geht. Einen Ritus des Blutes müsste man von einem Murmeltiergeist abringen um es zu lernen.

Maura malt einen Ritualkreis auf und beginnt unter Einfluss von Magic Mushrooms einen Murmeltiersplitterling zu rufen. Der Geist nimmt das dargebotene Nahrungsopfer an und lehrt für den Rest der Nacht das Ritual.

Nach einer kurzen Pause wird dann der Blutritus durchgeführt und mittags sind alle wieder aufeinander eingestimmt. So geht es weiter.

Am 15.10.1555 trifft das Rudel den Kaisertross am Bodensee. Leider ist der Kaiser nicht da. Er hat seine Ritter genommen  und ist vorweggereist.

Also geht es weiter nach Brüssel. Drei Tage später bleibt Alexandra auf einmal sitzen und kann nicht mehr. Sie ist seit April schwanger. Erst will Magros sie schleppen, dann schlägt Maura vor, dass die Männer doch vorreisen sollen und schon mal die Audienz anleiern können. Magros möchte auf keinen Fall drei Frauen im kriegsumtobten Flandern alleine reisen lassen und wenn es nur noch zwei Tage sind. „Und einen Wagen besorgen?“

Magros geht mit Melchior los. Am nächsten Dorf schickt er den Gelehrten ins Gasthaus. Er fragt nach einem Menschen, der Deutsch spricht. Es wird die Wirtsfrau geholt, die dann etwas amüsiert schließlich einen Ochsen und Wagen vermittelt. Melchior bezahlt und zwei Stunden später geht es endlich weiter.

Am 20.10.1555 erreichen sie Brüssel und suchen den Hof auf. Magros fragt dort nach Xaviér, der tatsächlich erst gestern hier eingetroffen ist. Der begrüßt Magros und erzählt, dass er schon für morgen einen Termin beim Kaiser anberaumt hat. Maura fragt ih, ob es hilfreich für die Gespräche ist, dass Alexandra wieder schwanger ist. Waren a lange genug zusammen…

„Kann ich ihn sehen?“ fragt Alexandra. „Ich bringe dich hin.“ Etwas später fallen sich die Liebenden in die Arme und ziehen sich dann dezent zurück. Hoffentlich hat der Kaiser ein Einsehen…

2 EP

28.04.2016

Während Alexandra im Park mit ihrem Verlobten Händchen hält und die Beobachter beobachtet, sitzen der Rest des Rudels auf dem Zimmer im Brüsseler Palast und planen den Auftritt bei der Audienz am nächsten Tag. Es werden die Kleider aufgebügelt, Knöpfe poliert und Schuhe geputzt.

Am nächsten Morgen rüschen sich alle ein und um 9 Uhr kommt ein Diener um die Gruppe abzuholen. Man wartet im Vorraum während im Audienzsaal laut gestritten wird. Als dann endlich die Tür auf geht stürmen zwei italienische Höflinge heraus, die sich dann auf italienisch noch über einen Orsino, der in Parma Probleme mit einer Margaretha hat – wohl Magros Schwerster, auslassen … Zwei Diplomaten verbeugen und verabschieden sich noch auf Französisch und eilen dann hinterher.

Es dauert etwas, während es im Zimmer ruhiger wird. Dann öffnet sich die Tür. Es ist ein Wohnzimmer. Der Kaiser ist ein korpulenter 60jähriger Mann, der gerade mit einem Eisbein beschäftigt. Ein adliger Knappe schenkt Wein ein. Zwei Schreiber sitzen an einem Tisch im Hintergrund. Xavier sitzt an einer Seite. Es sind noch offizielle Höflinge anwesend und Konrad.

Nach einer langen Verbeugung macht der Knappe auf die Gruppe aufmerksam und sie werden herangebeten. Magros und Alexandra nehmen am Tisch Platz, Maura und Casper können auf einer Bank bei den Schreibern sitzen.

Dann kämpft der Kaiser noch mit seiner Keule, bis der Knappe ihn davon befreit und die Aufmerksamkeit auf die Gäste lenkt. Xavier wird nun nach dem „jungen Mann“ gefragt, der sein Sohn sein soll. Dann stellt der Kaiser fest, dass Magros ganz nach der Mutter kommt. Die Annahme als Sohn ist also kein Problem. Dann berichtet Magros von der Übernahme der Hoferburg vom Fürstbischof – und der Hochzeit mit der Valoir-Prinzessin.

„Was?“ poltert der Kaiser. „Die degenerierten Franzosen? Scheidung, sofort! Ist das noch möglich?“

„Nein!“ antwortet Magros. „Wenn Ihr es wünscht, kann ich für das Ableben meiner Ehefrau sorgen!“

„Um Gottes Willen, wir werden doch keine Prinzessin töten. Egal aus welcher Familie!“ Der Kaiser schaut mit einer Mischung aus Entsetzen und Beeindruckung. Der Kaiser poltert noch, während der Knappe zu Maura und Caspar kommt und sie leise um Geduld nach der Audienz bittet.

Es dauert etwas, bis beim Kaiser durchsickert, dass die Verbindung mit dem französischen Königshaus auch anders herum genutzt werden kann. Wenn die Irren sich irgendwann gegenseitig ausgelöscht haben, könnte der Schwiegersohn den Thron erben.

Dann trägt Alexandra ihren Ehewunsch vor und wieder poltert der Kaiser, dass er schon früher verfügt hat, dass Konrad konvertieren soll. Der wird sauer, weil der Vertrag mit seiner Familie seine Religionsfreiheit garantiert. Der Kaiser will keine Diskussion. Da droht Konrad zu platzen. Magros riecht, dass er kurz vor der Wandlung steht. Das wäre hier der schlechteste Ort für sowas. Mit einem „Setz dich!“ befriedet er Konrad, der sich erschöpft hinsetzt. Der Kaiser ist wieder beeindruckt. „Mein Sohn!“ freut er sich. Dann wird die Gruppe entlassen.

Maura hat den alten Mann beobachtet. Er scheint Unmengen zu essen und hat sich in der kurzen Zeit mehrere Becher Wein reingeschüttet. Ränder unter den Augen, die Farbe der Haut, Schweißausbrüche und ein süßlicher Geruch im Raum, der aus Richtung Tisch kommt und nichts mit dem Essen zu tun haben kann, lassen sie vermuten, dass der Kaiser sehr krank ist. Zuviel Essen, Trunksucht, Zuckerkrankheit, vermutlich wunde Stellen und offene Beine setzen dem alten Mann sicher sehr zu. Jede Aufregung könnte sein Ende bedeuten. Vermutlich wird der Kaiser nicht mehr lange regieren können. Nachdenklich folgt sie den beiden Adeligen Rudelmitgliedern aus dem Audienzzimmer.

Vor der Tür warten Maura und Casper und die noch aufgebrachte Alexandra auf den Knappen. Magros ist schon ein Stück den Flur entlang, als der Knappe aus dem Zimmer kommt und ihn zurückruft. Er stellt sich als Wilhelm von Dillenburg Nassau – ein Holländer vorstellt. Er muss die Gruppe unbedingt mit noch jemand bekannt machen. Er bringt die Gruppe zum Bruder des Kaisers Ferdinand von Habsburg. Der schaut erst irritiert, bis ihm von der Heiratsauflage für Alexandra und Konrad erzählt wird. Er versteht und fragt Maura, was sie davon hält. Sie erklärt, dass sie als einfache Frau die religiösen Streitereien nicht versteht. Der Glaube ist doch wichtiger als die Form der Gebete. „Weise Gedanken!“ lächelt der alte Politiker. „Habt Ihr viel dem Jan van Leyden zugehört?“ „Den kenne ich nicht!“ antwortet Maura.

Ferdinand schaut nun Alexandra an, die sehr unglücklich dreinschaut. „Ich werde mich darum kümmern!“ Er erhebt sich. Dafür, dass er nur drei Jahre jünger ist als der Kaiser, ist er bei deutlich besserer Gesundheit. „Genießt noch die Getränke. Ich habe zu tun!“ verabschiedet er sich und lässt die Gruppe mit seinem jungen Diener allein, der gerade Heiße Schokolade und Wein hereinbringt. Magros und Maura fällt nun die Ähnlichkeit mit Casper auf, der sich über die Schokolade freut. Tatsächlich heißt er Pieter van de Wellen, ist ein Cousin von ihm und erzählt, dass die Familie gegen den Kaiser aufbegehrt hat und als Strafe getötet oder festgenommen wurde, außer sein Familienzweig, der sich mit einem Großteil seiner Besitzungen herauskaufen konnte. Casper freut sich, dass er doch noch Verwandte hat und ihm jemand bei der Rache helfen kann.

Dann geht die Gruppe ins Zimmer. Später kommt Konrad und Maura erzählt von der Besprechung mit Ferdinand. Konrad entspannt sich und freut sich auf die Hochzeit. Alexandra ist aufgeregt. Also erwarten alle ab und Maura geht mit Casper in der Stadt ein Brautkleid und Ringe besorgen.

Am 22.10.1555 schickt Maura Alexandra mal zu Xavier um nachzufragen, ob eine Lösung in der Luft ist. Der meint, Alexandra soll sich zum nächsten Morgen gut anziehen.

Als Maura das erfährt, geht sie in den Park einen Talisman aus Konrads Ring zu machen, der ihn vor der Wandlung schützen soll. Sowohl Konrad als auch Alexandra sehen ein, dass ein gewandelter Ehemann für die praktische Seite der Ehe nicht gut wäre. Dann sendet die Magros noch mal Ferdinand fragen ob es tatsächlich die Hochzeit ist. „Ja, ich nehme das auf meine Kappe!“ meint der dazu.

Am Vormittag war vom Schneider eine große Kiste geliefert worden, die Alexandra sofort auspacken will, aber Maura besteht auf alte Hochzeitsriten, die die Kleider der Braut vor dem Bräutigam verbergen, bis es so weit ist. Also setzt sie Casper auf die Kiste als Wache.

Erst als Magros die Hochzeit bestätigt darf er die Kiste freigeben und Alexandra wird aufgebrezelt. Morgens und halb acht ist sie fertig in einen Traum aus Rot und goldener Spitze gehüllt. In der kleinen Kapelle verschlägt es den Männern die Sprache, als sie sie sehen. Maura genießt es stolz. Ein protestantischer Pastor vollzieht die Trauung. Ferdinand und Pieter sind anwesend. Konrad wird von Xavier begleitet und Gunnar steht als Trauzeuge bereit.

Gegen neun ist die Trauung vollzogen und Ferdinand und Pieter gehen. Der Rest der kleinen Gesellschaft zieht nun in einen kleinen Ballsaal zu einer Feier. Es wird gut zu Essen aufgetragen und getanzt. Dann verzieht sich das Brautpaar…

In den nächsten zwei Tagen geht Magros auf den Kampfplatz um dort die anderen Würdenträger zu treffen und sich bekannt zu machen und die Mitspieler kennenzulernen. Er findet einige andere Gestaltwandler Füchse, die als Höflinge unterwegs sind. So einen hätte er auch gerne.

Maura geht Pieter aufsuchen und nach dem Aufstand der Familie fragen. Der erinnert sich, dass es um die Unabhängigkeit der Niederlande ging und von dem Gouverneur blutig niedergeschlagen wurde. Der wäre also derjenige, an dem Casper sich rächen muss. Maura wird ihn beruhigen gehen, das er abwartet, was passiert. Der Kaiser ist sehr krank und wird sich bald verabschieden.

Dabei überlegt sie, Casper mit einem Vernunfttalisman zu versehen, als er erzählt, dass Windhauch ihn wegen der öffentlichen Verwandlung getadelt hat und Melchior auch einen Fluch auf sich geladen hat. Maura sieht, dass Melchiors Abbild nun bunt schimmert, er hat also eine Wunschbindung gefunden.

Am 25.10.1555 abends wird zum Hofball geladen. Alexandra wird im Hochzeitskleid wieder aufgerüscht und mit ihrem Mann vom Hofmeister angekündigt. Sofort geht das Tuscheln unter den Anwesenden los. Dann wird Magros als Johann Karl von der Gheynst angekündigt und alle kommen mit ihren heiratsfähigen Töchtern angewuselt, bis sie den Ehering sehen und abziehen.

Als der Kaiser schließlich auftritt, ist er ganz in schwarz gekleidet und wird von Wilhelm schwer gestützt. Auf dem Thron angekommen macht er eine Ankündigung, die vor allem den hohen Politikern, wie Ferdinand, den Schreck ins Gesicht treibt:

„Vor 40 Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser. – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen… aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener…“

„Große Hoffnungen hatte ich – nur wenige haben sich erfüllt, und nur wenige bleiben mir: und um den Preis welcher Mühen! Das hat mich schließlich müde und krank gemacht. Ihr wisst alle, wie sehr… Ich habe alle Wirrnisse nach Menschenmöglichkeit bis heute ertragen, damit niemand sagen könnte, ich sei fahnenflüchtig geworden. Aber jetzt wäre es unverantwortlich, die Niederlegung noch länger hinauszuzögern. Glaubt nicht, dass ich mich irgend Mühen und Gefahren entziehen will: Meine Kräfte reichen einfach nicht mehr hin. Vertraut meinem Sohn, wie er euch vertraut, seid einig, übet stets Gerechtigkeit und lasset den Unglauben nicht in eure Reihen.“

W as mich betrifft: ich weiß, dass ich viele Fehler begangen habe, große Fehler, erst wegen meiner Jugend, dann wegen des menschlichen Irrens und wegen meiner Leidenschaften, und schließlich aus Müdigkeit. Aber bewusst habe ich niemanden Unrecht getan, wer es auch sei. Sollte dennoch Unrecht entstanden sein, geschah es ohne mein Wissen und nur aus Unvermögen: ich bedaure es öffentlich und bitte jeden, den ich gekränkt haben könnte, um sein Verzeihen.“ Bei diesen letzten Worten schaut der Kaiser zu Alexandra rüber.

Der ganze Saal ist in tiefes Schweigen gehüllt. Nur Ferdinand sieht man eine Mischung aus Ärger und Bedauern an. Der Sohn Philip ist erst 25 Jahre alt und gerade frisch verheiratet in England. Er ist noch zu jung als Kaiser. Im Saal beginnt nun das Tuscheln und Taktieren um die neue politische Position.

Zwischen den Repräsentanten und Mitgliedern der Familien, die zur Kaiserwahl berechtigt sind, bilden sich neue Machtgruppen, die alle möglichen Nachfolger besprechen. Magros nutzt das Machtvakuum um einen der Fuchs-Höflinge abzuwerben, die seinem eigenen Hof einen besseren Stand verpassen kann. Er heißt Florian Mittelsbach.

Die Gruppe packt die Sachen und macht sich auf den Rückweg in die Heimat. Es wird ein Umweg über das Haus seiner Mutter-Familie gemacht. Die Leute nehmen ihn herzlich auf. Die Mutter starb bereits vor über 10 Jahren, aber die Angehörigen freuen sich Johann Karl unter dem Lebenden zu wissen.

Dann wird Wilhelm von Dillenburg Nassau mit den Reichsinsignien nach Frankfurt begleitet, wo sie bis zur Wahl auf den nächsten Kaiser warten werden. Konrad kommt erst mal mit nach Eichstätt.                        7 EP